Zunächst: Rein systematisch kann das Argument, dass die Banken diese
Steuer zahlen und der kleine Mann nicht betroffen ist, gar nicht
stimmen. Die Bank handelt an den Kapitalmärkten aus eigenem Antrieb
(= Eigenhandel) oder im Kundenauftrag (= Komissionshandel). Nun kann
man etwas nach Banken, Börsen und Eigenhandel googeln und dann wird
man herausfinden, dass Eigenhandel der Banken so gut wie gar nicht
mehr stattfindet. Die Deutsche Bank hat den Eigenhandel z.B. schon
2009 fast komplett eingestellt.
Das heißt wiederum, dass fast alles was eine Bank an den Märkten
handelt, irgendwo seinen Ursprung in Kundenaufträgen an die Bank hat.
Die Transaktionskosten der Bank werden durch die FTS verteuert und
eben an die Kunden weiter gereicht.
Nächstes Argument: Der kleine Mann ist davon überhaupt nicht
betroffen, weil das für ihn nur ein paar Cent ausmacht. Naja, wenn
dem so wäre, dann hätte man den klassischen Fall einer
Bagatellsteuer, deren Aufwand zu erfassen und zu erheben die
Einnahmen übersteigt. Die logische Lösung wäre ja, Transaktionen des
kleinen Mannes (auch wenn die am Ende durch eine Bank durchgeführt
werden) von der Steuer auszuschließen. Wenn das nur Kleckerbeträge
sind, dann würden dem Staat logischer Weise ja auch nur
Kleckerbeträge an Steuern entgehen.
Da bin ich mal gespannt, wie die Befürworter der FTS dagegen
argumentieren wollen.
Und zu guter Letzt kann jeder selbst ausrechnen, was einen die FTS
persönlich mutmaßlich kosten wird. Dazu muss man allerdings in der
Schule in Prozentrechnen aufgepasst haben und sich an den
Zinseszinseffekt erinnern. Auch wenige Prozente kosten auf die Dauer
richtig viel Asche.
Wir öffnen also Excel und tragen in der Spalte A den
Umschichtungsfaktor pro Jahr des Fonds auf, in dem unsere
beispielhafte Altersvorsorge investiert ist. Dazu nehmen wir
10%-Schritte von 10% bis 400% (400% ist das höchste, was ich bei
realen Fonds bisher so gelesen habe).
In der Spalte B tragen wir nun ein, was nach Umschichtung und FTS
davon übrig bleibt (Gebühren etc. zählen hier nicht, es geht hier nur
um den Effekt der FTS. Da Gebühren in beiden Szenarien drin sind,
kann man die "rauskürzen".) Am Ende des Jahres bleibt steht also in
Spalte B => =1-A2*0.001*2 (man könnte die 0,1% für die FTS auch noch
in eine Zelle schreiben um zu spielen, kann jeder selbst machen...).
In Spalte B steht nun der Faktor drin, mit dem man das
Jahresanfangskapital multiplizieren muss, um das Jahresendkapital zu
bekommen. Jetzt potenzieren wir den Faktor aus Spalte B in der Spalte
C mit der geplanten Laufzeit in die in die Altersvorsorge eingezahlt
wird, z.B. 40 Jahre. C => =B2^40 (auch hier kann man wieder eine
Zelle für die Laufzeit nehmen).
In Spalte C steht nun, wie viel Prozent vom Kapital am Ende übrig
sind. Die Differenz zu 100% ist für die FTS drauf gegangen. Rechnet
man 100% durch 12 Monate, so kommt man auf 8,33% was demnach einer
Monatsrente entspricht. Ein Wert von ca. 92% bedeutet also, dass man
11 Monate lang die gleiche Rente bekommt, wie ohne FTS und zu
Weihnachten bekommt man dann nichts, mit dem Hinweis, dass dieses
Geld von der FTS aufgefressen wurde.
Die prozentuale Differenz ist übrigens unabhängig von der Rendite des
Fonds. Auch die kürzt sich in beiden Szenarien aus.
Zur Orientierung: Werte für den Umschichtungsfaktor in der Gegend von
1 sind nicht unüblich. Abweichungen nach oben und kommen natürlich
auch vor.
Das ist ganz einfache Mathematik und die Realität wird davon _nicht_
_abweichen_, egal wie schön sich so mancher hier die FTS einredet.
Wer nun sagt, dass Fonds eben weniger häufig umschichten sollen, der
soll das auch den Aktionären der Telekom sagen, die bei 100 gekauft
haben und nun 90% ihres Geldes vernichtet haben. Wenn man sein Geld
schützen will, dann _MUSS_ man umschichten, wenn das Investment nicht
mehr stimmt. Alles andere läuft auf Zukunftsblicke hinaus, die noch
niemand erfunden hat.
Und wer sagt, dass die Managementgebühren der Fonds ja viel höher
sind, der hat prinzipiell Recht. Aber die Konsequenz daraus kann ja
nicht sein, dass man noch was drauf packt. Die richtige Konsequenz
lautet, dass man den Leuten genau diese Rechnung präsentiert und
ihnen klar macht, dass sie darauf achten sollen was sie kaufen und zu
welchen Kosten. Dann geht man eben zu einem Anbieter, der es
günstiger schafft. Das machen sie ja auch, wenn es um andere Dinge im
Leben geht. Nur bei der Altersvorsorge irgendwie nicht.
Der Aufrechte
Steuer zahlen und der kleine Mann nicht betroffen ist, gar nicht
stimmen. Die Bank handelt an den Kapitalmärkten aus eigenem Antrieb
(= Eigenhandel) oder im Kundenauftrag (= Komissionshandel). Nun kann
man etwas nach Banken, Börsen und Eigenhandel googeln und dann wird
man herausfinden, dass Eigenhandel der Banken so gut wie gar nicht
mehr stattfindet. Die Deutsche Bank hat den Eigenhandel z.B. schon
2009 fast komplett eingestellt.
Das heißt wiederum, dass fast alles was eine Bank an den Märkten
handelt, irgendwo seinen Ursprung in Kundenaufträgen an die Bank hat.
Die Transaktionskosten der Bank werden durch die FTS verteuert und
eben an die Kunden weiter gereicht.
Nächstes Argument: Der kleine Mann ist davon überhaupt nicht
betroffen, weil das für ihn nur ein paar Cent ausmacht. Naja, wenn
dem so wäre, dann hätte man den klassischen Fall einer
Bagatellsteuer, deren Aufwand zu erfassen und zu erheben die
Einnahmen übersteigt. Die logische Lösung wäre ja, Transaktionen des
kleinen Mannes (auch wenn die am Ende durch eine Bank durchgeführt
werden) von der Steuer auszuschließen. Wenn das nur Kleckerbeträge
sind, dann würden dem Staat logischer Weise ja auch nur
Kleckerbeträge an Steuern entgehen.
Da bin ich mal gespannt, wie die Befürworter der FTS dagegen
argumentieren wollen.
Und zu guter Letzt kann jeder selbst ausrechnen, was einen die FTS
persönlich mutmaßlich kosten wird. Dazu muss man allerdings in der
Schule in Prozentrechnen aufgepasst haben und sich an den
Zinseszinseffekt erinnern. Auch wenige Prozente kosten auf die Dauer
richtig viel Asche.
Wir öffnen also Excel und tragen in der Spalte A den
Umschichtungsfaktor pro Jahr des Fonds auf, in dem unsere
beispielhafte Altersvorsorge investiert ist. Dazu nehmen wir
10%-Schritte von 10% bis 400% (400% ist das höchste, was ich bei
realen Fonds bisher so gelesen habe).
In der Spalte B tragen wir nun ein, was nach Umschichtung und FTS
davon übrig bleibt (Gebühren etc. zählen hier nicht, es geht hier nur
um den Effekt der FTS. Da Gebühren in beiden Szenarien drin sind,
kann man die "rauskürzen".) Am Ende des Jahres bleibt steht also in
Spalte B => =1-A2*0.001*2 (man könnte die 0,1% für die FTS auch noch
in eine Zelle schreiben um zu spielen, kann jeder selbst machen...).
In Spalte B steht nun der Faktor drin, mit dem man das
Jahresanfangskapital multiplizieren muss, um das Jahresendkapital zu
bekommen. Jetzt potenzieren wir den Faktor aus Spalte B in der Spalte
C mit der geplanten Laufzeit in die in die Altersvorsorge eingezahlt
wird, z.B. 40 Jahre. C => =B2^40 (auch hier kann man wieder eine
Zelle für die Laufzeit nehmen).
In Spalte C steht nun, wie viel Prozent vom Kapital am Ende übrig
sind. Die Differenz zu 100% ist für die FTS drauf gegangen. Rechnet
man 100% durch 12 Monate, so kommt man auf 8,33% was demnach einer
Monatsrente entspricht. Ein Wert von ca. 92% bedeutet also, dass man
11 Monate lang die gleiche Rente bekommt, wie ohne FTS und zu
Weihnachten bekommt man dann nichts, mit dem Hinweis, dass dieses
Geld von der FTS aufgefressen wurde.
Die prozentuale Differenz ist übrigens unabhängig von der Rendite des
Fonds. Auch die kürzt sich in beiden Szenarien aus.
Zur Orientierung: Werte für den Umschichtungsfaktor in der Gegend von
1 sind nicht unüblich. Abweichungen nach oben und kommen natürlich
auch vor.
Das ist ganz einfache Mathematik und die Realität wird davon _nicht_
_abweichen_, egal wie schön sich so mancher hier die FTS einredet.
Wer nun sagt, dass Fonds eben weniger häufig umschichten sollen, der
soll das auch den Aktionären der Telekom sagen, die bei 100 gekauft
haben und nun 90% ihres Geldes vernichtet haben. Wenn man sein Geld
schützen will, dann _MUSS_ man umschichten, wenn das Investment nicht
mehr stimmt. Alles andere läuft auf Zukunftsblicke hinaus, die noch
niemand erfunden hat.
Und wer sagt, dass die Managementgebühren der Fonds ja viel höher
sind, der hat prinzipiell Recht. Aber die Konsequenz daraus kann ja
nicht sein, dass man noch was drauf packt. Die richtige Konsequenz
lautet, dass man den Leuten genau diese Rechnung präsentiert und
ihnen klar macht, dass sie darauf achten sollen was sie kaufen und zu
welchen Kosten. Dann geht man eben zu einem Anbieter, der es
günstiger schafft. Das machen sie ja auch, wenn es um andere Dinge im
Leben geht. Nur bei der Altersvorsorge irgendwie nicht.
Der Aufrechte