Wir sollten uns die Reallöhne ansehen in den letzten 30 Jahren. Wir sollten erkennen, dass wir in Deutschland über Renteneintritt mit 70 Jahren diskutieren während in anderen Ländern deutlich eher auf einem deutlich höherem Nivau in Rente gegangen wird.
Versteht mich nicht falsch, ich bin seit 15 Jahren in der Gewerkschaft und betrachte meinen Beitrag als Kriegskasse.
Auch haben wir viele Schlachten geschlagen, aber erfolgreich?
Nein. Die Lobbyisten haben die Politik im Griff, jedwede soziale Notwendigkeit, die gerade so Unruhen abwendet wird als Zugeständnis gefeiert.
Mein Herz hängt mehr an den Gelbwesten in Frankreich als an der Gewerkschaft hier.
Der Autor hat vollkommen Recht:
[quoteDie Gewerkschaft will so ihren Mitgliedern den Arbeitsplatz sichern, auch wenn sie gerade nicht im vollen Umfang gebraucht werden; sie sichert damit aber vor allem den Unternehmen die flexible Verfügung über eine Belegschaft und erspart ihnen Abfindungen oder spätere Neueinstellungen.]
[/quote]
In Zeiten des Fachkräftemangels erlaubt die Kurzarbeit (sind die 24 Monate schon durch?) den Unternehmen steuersubventionierten Niedriglohn auszuzahlen um Zombifirmen auf einem Ausbeutermarkt zu halten.
Was viele nicht überreißen ist die Entwicklung der Globalisierung. So hatten wir zunächst ein Deutschland in dem Arbeitskämpfe zum Erfog führen konnten. Dies, da die Unternehmen sich stellen mussten.
Mittlerweile senkt jedes Land die Unternehmenssteuern und drückt ihre Arbeiter um am schwindenden Markt immer noch die größte Rendite zu erwirtschaften.
Ein Nachgeben von Gewerkschaften in den Ländern fördert den Erfolg der längst nicht mehr sesshaften Unternehmen.
Gerade die Kurzarbeit sehe ich als unternehmerfreundlich und der Entwicklung der Arbeiter und Angestellten eher hinderlich.
Sollen die Ausbeuterfirmen doch entlassen und Abfindungen zahlen. Die Arbeiter und Angestellten werden eine neue Firma finden, die den Markt bedient.
Die Unternehmen müssen, wenn es aufwärts geht wieder mit anständigen Gehältern locken um Mitarbeiter zu bekommen.
Sorry, aber für mich ist Kurzarbeit eine versteckte Subvention an die Kapitalelite.
Schade das die Gewerkschaften nicht mehr die Konfrontation mit der Politik suchen, sondern als Mittel zum Zweck dienen.
Man kann auch andere Gesetze erlassen, die marktorientiert sind und für die Bürger Sicherheit und ein Auskommen mit den Einkünften ermöglichen.
Die Gewerkschaften wurden aber legislativ auch stark eingeschränkt, gar entmachtet.
Ja, die Gewerkschaften hatten einiges erreicht. Aber man kann sich nicht darauf ausruhen. Der Arbeitskampf wird zur Bühnenshow.
Kurzarbeit:-P
Flexible Arbeitszeit um immer erreichbar zu sein und nur dann bezahlt zu werden, wenn die Maschine gerade laufen soll? :-P
Zuschüsse für Pendler um die zumutbaren Arbeitswege gem. SGB III überhaupt noch bezahlbar zu machen, damit der Nettolohn noch reicht um zur Arbeit zu kommen? :-P
Geringe Lohnerhöhungen um weiterhin unterhalb der tasächlichen Inflation zu bleiben:-P
Wenn dies die Strategie der Zukunft ist, werden die Mitgliederzahlen schneller sinken als angenommen.
Und das, finde ich bedauerlich. Denn ohne Gewerkschaften fallen wir auch umso schneller ins Zeitalter der Industriealisierung zurück.
Wir brauchen starke Gewekschaften aber nicht für Show must go on.
Wir brauchen realistische Lohnerhöhungen um ein Rentennivau über der Armutsgrenze in der untersten Lohnstufe zu realisieren. Denn Binnenmarkt zu stärken und um Mitglieder zu werben.
1.5% und Erleichterung der Ausbeutung sind keine Werbung. Das ist Kapitulation