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  • DJ Holzbank

mehr als 1000 Beiträge seit 03.09.2011

Re: Familienleben...

Apokalyptisch sibirischer Tiger schrieb am 30. Dezember 2015 13:49

> Das ideale Familienbande aus Mutter, Vater, Kind, das würde erst mal
> voraussetzten das es das je gegeben hat und je Normalität also von
> der großen Mehrheit gelebt, war.

> Das war nur historisch gesehen niemals der Fall, daher braucht man
> dem Bild auch gar nicht nachlaufen, und das ist auch der Selbstbetrug
> der Konservativen und Kirchen...

> Das Bild gibt es einfach nur in der Weihnachtsgrippe, vom 24.12 bis
> 6.1 dann kommen die schwulen drei heiligen Könige hinzu...

> Also kann es auch nciht sein das etwas zusehends verschwindet was es
> ohnedies nie gegeben hat, es macht sich nur keiner wirklich Gedanken
> darüber und sagt die unbequeme Wahrheit...

Die zunehmende Atomisierung der kapitalistischen
Industriegesellschaften haben sich nicht "Konservative und Kirchen"
ausgedacht, sondern Soziologen gemessen und beschrieben. Der mir
bekannteste Autor zum Thema ist sicher Richard Sennett ("The
Corrosion of Charakter" - "Der flexible Mensch").

Die Familie ist deshalb ein Ideal auch von Konservativen, weil sie
die einfachste Form DAUERHAFTER menschlicher Gemeinschaft darstellt,
von andauernder, echter Anteilnahme am Leben anderer Menschen, Sorge,
Verantwortlichkeit, Solidarität und oft auch Liebe. Der Mensch selbst
verändert sich, wenn solche Gemeinschaften prekär werden.
Den Verfall der Familie könnte man verschmerzen, WENN denn
gleichzeitig an ihre Stelle ihr ebenbürtige, DAUERHAFTE
Beziehungsformen getreten wären.
Das ist jedoch nicht der Fall.

Liest man die Kommentare zu Kollmanns Artikel, so ist man entsetzt,
wie blind offenbar viele Zeitgenossen für die Entwicklungen sind,
welchen sie in ihrem Leben ausgesetzt sind.

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