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  • Astraia

mehr als 1000 Beiträge seit 11.09.2011

Re: auf verbales "Gutmenschentum" und autoritäre "Politische Korrektheit" reduzi

du vergisst da einiges:

Zum Einen ist es so, dass in der Branche in Nord-DE z.B. schlecht
bezahlt wird -- wenn man Gehaltssteigerungen die letzten Jahre
betrachtet, war die Pflege die Branche mit den geringsten
Steigerungen! Ich mein es waren um die 6% die letzten 10 jahre oder
so, hab die Zahl nicht mehr im Kopf...

Was man noch bedenken muss: die Ausgaben in dem System sind von
Staatswegen gedeckelt -- z.B. Personalschlüssel -- der ist nirgends
so niedrig wie in DE -- also selbst wenn man mehr ausbilden würde,
dann wäre nicht mehr Personal vorhanden, weil man hier Kosten
deckelt.... 

ich hatte vor kurzem einen Minijob in Altenpflege und daher kann ich
die aktuelle Lage etwas einschätzen:

durch den dünnen Personalschlüssel , der politisch gewollt ist, ist
es ein extremer Stress dort , selbst wenn man mehr ausbilden würde,
heißt das nicht, dass auch mehr dann fest eingestellt werden. So
hatte eine Kollegin dort nachher nur einen Arbeitsvertrag über 17
Std. angeboten bekommen - mehr nicht - die flieht nun in die
ambulante Pflege!!! DA kriegt sie 35 Std-Woche.... soviel brauht sie
zum leben, weil der lohn in DE - im Norden nicht gut ist...

Pflegeassistentin - das ist eine 2 Jahres Ausbildung bekommen in
vielen heimen nur ca 10 Euro Brutto --meine Mutter als
Sozialbetreuerin 9,80 Euro, was viel ist , Pflegehilfe sollte
eigentlich mind. 15 Euro erhalten und die mit Ausbildung dann noch
mehr!!! 

 ich hatte als KPH Zeitarbeit auch als Grundbetrag ca. 9,80 Brutto
erhalten plus Zulagen -- ich bin zum Glück nicht abhängig davon,
wollte nur mal was anderes wieder machen -- chronishe langeweile, da
falschen Beruf ergriffen und nie Glück bei der Jobsuche....

aber Gesundheitsbranche ist Kostendruckbranche, die Gesellschaft muss
entscheiden , was es ihr Wert sein kann - im Ausland wo die
schwestern studieren sind die besser bezahlt.... 

auch die Assistenten Pflege!!! Übrigens gibt es immer mehr
Zeitarbeiter -- manche Examinierte mchen die freiwillig, weil - so
sagte mir einer - er da mehr verdient als als Festangestellter ! Auch
das gibt es -- Die Assistenten, sagte ich shcon, kriegen eh zu wenig. 

weil da viele Zeitarbeiter sind, hat man gar keinen ÜBerblick über
die Bewohner mehr -- Einfallstor für gefährl. Pflege -- musst dann
immer nachfragen vorher, was hat der denn, wo ich gleich hinsoll -
Dekubitus, Sturzgefährdet??? Weil man als Zeitarbeiter ja die leute
gar nicht kennt -- manchmal ist nur noch ein Pfleger vor Ort, der die
Bewohner kennnt...... 

und zum Fachkräftemangel: 

wie gesagt: Personalschlüssel und Kostendeckelung, Lohnsteigerung und
Entwicklung, zu viele Pflegeassistenten, weniger Examiniert aber auch
, weil man zu wenig in Fortbildung investiert = Unterangebot ? Der
eine Helfer wollte gern Vollpfleger machen, findet aber keine Schule,
die er verkürzt! absolvieren könnte, er sucht sowas noch, hat ja
Vorerfahrung. Berufserfahrung und schon die Assistentausbildung! 
Dann wäre Beruf attraktiver, wenn mehr Personal vorhanden - da beisst
sich die Katze selbst in den Schwanz -- 
Ausbildung: Wird genug ausgebildet überhaupt? Oder was ist alles
unattraktiv daran - z.B das man die Schüler auch dann, wenn sie
während Schulzeit nicht arbeiten sollen, in den Dienst holt? Wieviele
brechen denn ab in der Ausbildung? Nur Arbbeitskraft oder lernt man
auch was? 
http://www.ksta.de/wirtschaft/altenpflege-ausbildung-dgb-kritisiert-a
rbeitgeber-und-bundeslaender,15187248,30247278.html

und zu guter Letzt das unflexible System in DE im Bildungsbereich: 

Milliarden an Arbeitslosenbildung gekürzt, Milliarden! Viele lässt
man eher arbeitslos als umzuschulen,,, großes Mismatch - Zu viele
lernen Büroberufe mit schlechten Aussichten, können dann aber nie
umschulen, so wie ein bekannter von mir, der wird auch schon seit 8,9
Jahren aufgestockt...

http://www.zeit.de/karriere/beruf/2010-10/berufliche-weiterbildung-de
utschland

wenn DE Fachkräftemangelprobleme hat, liegen sie eher am unflexiblen
Bildungswesen,,,,selbst in der Pflege sollen Examinierte fehlen, aber
es gibt mehr als genug der Helfer und Assistenten!!! Und was ist mit
vielen nur minijobbenden Frauen - solllte man denen umschulungen
anbieten??? Sind das Mismatcher vielleicht??? 

meine These war immer, dass der Fachkräftemangel in DE -- der in
manchen Teilbereichen ja existiert, selbst verursacht ist, z.B.
Lohnentwicklung, fehlende Anerkennung/Wertschätzung, aber auch wegen
ddem nicht offenen und unflexiblen Bildungswesen --- wie bilden zu
viel in Büroberufen aus, die am meisten derzeit und bald der
Rationalsierung zum Opfer fallen -- meine cousine hat auch jahrelang
damit nichts gefunden und wo landete sie nun: im Niedriglohnjob --
Büroberufe sind wenig zukunftträchtig, Pflege in DE aber auch
teilweise nich so richtig.... 

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