Tach.
Dass Regierungen und Finanzsystem Bitcoin als Bedrohung sehen, ist
logisch. Nämlich als Bedrohung der Souveränität der Mächtigen und als
Bedrohung der Akkumulationsmethoden (kurz: Raffgier) der Reichen.
Dass Drogenhandel und ähnliche illegale Aktivitäten als Argument
gegen Bitcoin verwendet werden - mit dem Ziel, Bitcoin zu
verhindern/vernichten -, war abzusehen. Da wirken die gleichen
Mechanismen, wie bei der "Argumentationshilfe" KiPo für
Totalüberwachung.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob nicht Bitcoin auch für die
Allgemeinheit zum Problem werden kann, wenn es sich allgemein
durchsetzt: es wird doch auch bei BitCoin Individuen und/oder Firmen
geben können, die größere Mengen am verfügbaren Gesamtbestand der
"Coins" halten. Schon jetzt ist doch der "Einstieg" ins
Bitcoin-System deutlich teurer (Kauf von BitCoins), als zu Anfang, wo
man die noch relativ(!) günstig errechnen konnte. Später einsteigende
Teilnehmer haben also eine schlechtere Ausgangsposition (siehe auch
http://de.wikipedia.org/wiki/Bitcoin#Initiale_Verteilung_von_Guthaben
).
Letztlich wird wieder materieller Gegenwert über (Arbeits-)zeit
gestellt und damit bleiben Menschen, die nichts als ihre
(Arbeits-)Zeit anzubieten haben bei Tauschgeschäften Dienstleistung
gegen Waren (also Arbeit gegen Gegenstände/Materialien) im
(Verhandlungs-)Nachteil.
Außerdem vermute ich, dass es auch bei BitCoin möglich sein wird,
Schwachstellen im System zu finden, um über das vorgesehene/erwartete
Maß hinaus das System zum eigenen Gewinn auszunutzen. Das kann schon
über verdeckt induzierte Wechselkursschwankungen geschehen,
vielleicht aber auch über Wege, an die heute noch niemand denkt und
die inhärente Eigenschaften des Systems ausnutzen können. - Auch bei
Münzgeld waren Zinseszinsen und die Probleme durch exponentielles
"Wachstum" sicher nicht im Sinne der Erfinder, sondern wurden erst
später durch findige Geldbesitzer (und -verleiher) entdeckt und
(aus-)genutzt. Immerhin hatte Jesus das schon kapiert, als er im
Tempel die Wechsler rausjagte - und wir leiden 2000 Jahre später noch
immer darunter. ;-)
Vielleicht ist eine "Währung" in Zeiteinheiten statt
Materialeinheiten in dieser Hinsicht eine Alternative? Zeit haben
alle Menschen in gleicher Menge zur Verfügung: 24 Std/Tag. Ein
Ausgleich im Sinne von Zeitgutschriften z.B. für Kranke und
Behinderte wäre denkbar. Die Geldmenge wäre nicht gedeckelt.
Natürlich müssten die Zeiteinheiten auch wieder verfallen. Aber vlt.
gibt's da auch wieder ganz andere Probleme. - Aber zurück zu Bitcoin:
Was mich persönlich davon abhält, Bitcoin als Alternative zu sehen
und auszuprobieren ist die Geld-/Datensicherheit: Umfangreichere
Nutzung von Bitcoins setzt voraus, dass die Teilnehmer nicht nur
regelmäßige Sicherheitskopien anlegen (und wie hoch ist wohl der
prozentuale Anteil privater Computernutzer, die das täglich tun - bei
Firmen dürfte es inzwischen ja etwas besser geworden sein?), sondern
letztlich wären auch Off-Site-Backups Pflicht, um etwa im Falle eines
Wohnungs-/Hausbrands abgesichert zu sein. Außerdem kommt man in dem
Moment, wo der bzw. die eigenen Rechner zerstört sind, nicht an seine
Bitcoins ran - wie nutzt man die dann zum Kauf eines neuen Rechners?
=> Letztlich wird es wieder Dienstleister geben, die gegen Gebühr auf
mein Geld aufpassen (vulgo: Banken) und die versuchen werden, über
Gebühr (pun intended) zu profitieren.
Ist unter Euch jemand, der Bitcoin in seinem Unternehmen als Zahlung
akzeptiert? Wie löst Ihr das Problem mit der Daten=Geld-Sicherung?
Wie machen es die privaten Teilnehmer unter Euch? Keine Angst vor
Plattencrash, Laptop-Diebstahl, Hausbrand?
Für mich ist Bitcoin ein sehr interessantes Experiment. Vielleicht
setzt es sich durch. Vielleicht ist es soger eine Lösung diverser
Probleme des klassischen Geldsystems der letzten 100(?) Jahre
(Papiergeld, Lösung vom Gold, Geldschöpfung durch Banken). Vielleicht
entstehen auch neue Probleme.
Gruß, zapyon
Dass Regierungen und Finanzsystem Bitcoin als Bedrohung sehen, ist
logisch. Nämlich als Bedrohung der Souveränität der Mächtigen und als
Bedrohung der Akkumulationsmethoden (kurz: Raffgier) der Reichen.
Dass Drogenhandel und ähnliche illegale Aktivitäten als Argument
gegen Bitcoin verwendet werden - mit dem Ziel, Bitcoin zu
verhindern/vernichten -, war abzusehen. Da wirken die gleichen
Mechanismen, wie bei der "Argumentationshilfe" KiPo für
Totalüberwachung.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob nicht Bitcoin auch für die
Allgemeinheit zum Problem werden kann, wenn es sich allgemein
durchsetzt: es wird doch auch bei BitCoin Individuen und/oder Firmen
geben können, die größere Mengen am verfügbaren Gesamtbestand der
"Coins" halten. Schon jetzt ist doch der "Einstieg" ins
Bitcoin-System deutlich teurer (Kauf von BitCoins), als zu Anfang, wo
man die noch relativ(!) günstig errechnen konnte. Später einsteigende
Teilnehmer haben also eine schlechtere Ausgangsposition (siehe auch
http://de.wikipedia.org/wiki/Bitcoin#Initiale_Verteilung_von_Guthaben
).
Letztlich wird wieder materieller Gegenwert über (Arbeits-)zeit
gestellt und damit bleiben Menschen, die nichts als ihre
(Arbeits-)Zeit anzubieten haben bei Tauschgeschäften Dienstleistung
gegen Waren (also Arbeit gegen Gegenstände/Materialien) im
(Verhandlungs-)Nachteil.
Außerdem vermute ich, dass es auch bei BitCoin möglich sein wird,
Schwachstellen im System zu finden, um über das vorgesehene/erwartete
Maß hinaus das System zum eigenen Gewinn auszunutzen. Das kann schon
über verdeckt induzierte Wechselkursschwankungen geschehen,
vielleicht aber auch über Wege, an die heute noch niemand denkt und
die inhärente Eigenschaften des Systems ausnutzen können. - Auch bei
Münzgeld waren Zinseszinsen und die Probleme durch exponentielles
"Wachstum" sicher nicht im Sinne der Erfinder, sondern wurden erst
später durch findige Geldbesitzer (und -verleiher) entdeckt und
(aus-)genutzt. Immerhin hatte Jesus das schon kapiert, als er im
Tempel die Wechsler rausjagte - und wir leiden 2000 Jahre später noch
immer darunter. ;-)
Vielleicht ist eine "Währung" in Zeiteinheiten statt
Materialeinheiten in dieser Hinsicht eine Alternative? Zeit haben
alle Menschen in gleicher Menge zur Verfügung: 24 Std/Tag. Ein
Ausgleich im Sinne von Zeitgutschriften z.B. für Kranke und
Behinderte wäre denkbar. Die Geldmenge wäre nicht gedeckelt.
Natürlich müssten die Zeiteinheiten auch wieder verfallen. Aber vlt.
gibt's da auch wieder ganz andere Probleme. - Aber zurück zu Bitcoin:
Was mich persönlich davon abhält, Bitcoin als Alternative zu sehen
und auszuprobieren ist die Geld-/Datensicherheit: Umfangreichere
Nutzung von Bitcoins setzt voraus, dass die Teilnehmer nicht nur
regelmäßige Sicherheitskopien anlegen (und wie hoch ist wohl der
prozentuale Anteil privater Computernutzer, die das täglich tun - bei
Firmen dürfte es inzwischen ja etwas besser geworden sein?), sondern
letztlich wären auch Off-Site-Backups Pflicht, um etwa im Falle eines
Wohnungs-/Hausbrands abgesichert zu sein. Außerdem kommt man in dem
Moment, wo der bzw. die eigenen Rechner zerstört sind, nicht an seine
Bitcoins ran - wie nutzt man die dann zum Kauf eines neuen Rechners?
=> Letztlich wird es wieder Dienstleister geben, die gegen Gebühr auf
mein Geld aufpassen (vulgo: Banken) und die versuchen werden, über
Gebühr (pun intended) zu profitieren.
Ist unter Euch jemand, der Bitcoin in seinem Unternehmen als Zahlung
akzeptiert? Wie löst Ihr das Problem mit der Daten=Geld-Sicherung?
Wie machen es die privaten Teilnehmer unter Euch? Keine Angst vor
Plattencrash, Laptop-Diebstahl, Hausbrand?
Für mich ist Bitcoin ein sehr interessantes Experiment. Vielleicht
setzt es sich durch. Vielleicht ist es soger eine Lösung diverser
Probleme des klassischen Geldsystems der letzten 100(?) Jahre
(Papiergeld, Lösung vom Gold, Geldschöpfung durch Banken). Vielleicht
entstehen auch neue Probleme.
Gruß, zapyon