Zumindest nicht in meinem ländlichen Umfeld. Alles, was es hier gibt, sind einfache Gehwege. Die wurden vor vielen Jahrzehnten als Gehwege geplant und auch so gebaut. Aber auch bei heutigen Neubausiedlungs-Planungen werden keine "Radwege" geplant:
Vor ca. einem Jahr wurde im Nachbarkaff der Neubau einer Wohnsiedlung geplant. Die Planer haben 8 Meter breite Straßen vorgesehen, damit genügend Platz für alle vorhanden ist. Die alteingesessenen Grundbesitzer haben erfolgreich dagegen protestiert, die Radfahrer sollen sich gefälligst mit den Fußgängern den Gehweg teilen, wie üblich. Da bleibt mehr Reibach bei der Umwidmung von Ackerland in Bauland.
Die geplanten Straßen wurden also auf 6 Meter Breite gestutzt, schließlich sitzen die Alteigentümer im Gemeinderat. Die jeweils 1 Meter breiten Gehwege werden jetzt wie üblich als gemeinsame Geh/Radwege ausgeschildert werden, die Fahrbahn ist damit wie üblich für KfZs reserviert, der Rest soll sich wie üblich "an den Rand" verpissen.
Sog. "Radwegnetze" in D sind eigentlich Fahrbahnverbotsnetze für Radfahrer. Wer hierzulande von "Radwegen" spricht, spricht von Gehwegen. Echte Radweg-Infrastruktur, die diesen Namen verdient, habe ich bisher nur in Holland gesehen.