Albrecht Kieser schrieb:
> Warum schlagen Asylbehörden, Ärzte und Gerichte immer wieder begründete
> Warnungen in den Wind, die auf das gefährdete Leben eines Flüchtlings
> hinweisen? Und erklären stattdessen die Abschiebung von Schutz Suchenden
> für geboten und für unbedenklich? Koste es auch den Tod.
Weil Menschen in Deutschland nichts mehr gelten. Weil Geld (das viele
Geld Weniger, nicht das wenige Geld Vieler) wichtiger ist.
Das gilt ja nicht nur für den Asylbereich. Erinnert sich noch jemand
an den jungen Speyerer Arbeitslosen, der verhungert ist, und dessen
Depressionen in den meisten Meldungen verschwiegen wurden?
Mir ging es beinahe genauso. Vielleicht wäre ich nicht verhungert,
aber ich wäre auf der Straße gelandet, wenn mich Freunde nicht
aufgefangen hätten, weil das Sozialamt es nicht nötig hatte, seine
Pflichten einzuhalten und zu helfen, wo Hilfe nötig ist. Statt dessen
war es natürlich einfacher, dem krankheitsbedingt hilflosen Menschen
den Antrag zu verschlampen und danach zu erzählen, er sei ja selbst
schuld, wenn er keine Unterlagen beibringt.
Das ist eine generelle, politisch gewollte gesellschaftliche
Einstellung: Wer nicht für einen Dritten gegen (möglichst viel) Geld
arbeitet oder von Haus aus finanziell reich ist, aus welchem Grund
auch immer, der ist gesellschaftlicher Abfall und soll gefälligst
sterben gehen. Früher sagte man, wer nicht arbeitet, soll auch nicht
essen.
Und wenn die Nazis keine KZs gebaut hätten, dann würden sie heute
gebaut, für den "Gesellschaftsabfall" -- der außerdem für sein
persönliches Leid immer allein verantwortlich gemacht wird, von
denen, die es erzeugt haben, von denen, die es erhalten, und von
denen, die es (noch?) nicht getroffen hat, ja selbst von denen, die
das Leid eigentlich lindern sollten (insbesondere Psychiater).
Es wird Zeit, diese Entwicklung umzukehren. Aber dann müssten ein
paar Leute auf ihren finanziellen Reichtum verzichten.
Gruß, Frosch
> Warum schlagen Asylbehörden, Ärzte und Gerichte immer wieder begründete
> Warnungen in den Wind, die auf das gefährdete Leben eines Flüchtlings
> hinweisen? Und erklären stattdessen die Abschiebung von Schutz Suchenden
> für geboten und für unbedenklich? Koste es auch den Tod.
Weil Menschen in Deutschland nichts mehr gelten. Weil Geld (das viele
Geld Weniger, nicht das wenige Geld Vieler) wichtiger ist.
Das gilt ja nicht nur für den Asylbereich. Erinnert sich noch jemand
an den jungen Speyerer Arbeitslosen, der verhungert ist, und dessen
Depressionen in den meisten Meldungen verschwiegen wurden?
Mir ging es beinahe genauso. Vielleicht wäre ich nicht verhungert,
aber ich wäre auf der Straße gelandet, wenn mich Freunde nicht
aufgefangen hätten, weil das Sozialamt es nicht nötig hatte, seine
Pflichten einzuhalten und zu helfen, wo Hilfe nötig ist. Statt dessen
war es natürlich einfacher, dem krankheitsbedingt hilflosen Menschen
den Antrag zu verschlampen und danach zu erzählen, er sei ja selbst
schuld, wenn er keine Unterlagen beibringt.
Das ist eine generelle, politisch gewollte gesellschaftliche
Einstellung: Wer nicht für einen Dritten gegen (möglichst viel) Geld
arbeitet oder von Haus aus finanziell reich ist, aus welchem Grund
auch immer, der ist gesellschaftlicher Abfall und soll gefälligst
sterben gehen. Früher sagte man, wer nicht arbeitet, soll auch nicht
essen.
Und wenn die Nazis keine KZs gebaut hätten, dann würden sie heute
gebaut, für den "Gesellschaftsabfall" -- der außerdem für sein
persönliches Leid immer allein verantwortlich gemacht wird, von
denen, die es erzeugt haben, von denen, die es erhalten, und von
denen, die es (noch?) nicht getroffen hat, ja selbst von denen, die
das Leid eigentlich lindern sollten (insbesondere Psychiater).
Es wird Zeit, diese Entwicklung umzukehren. Aber dann müssten ein
paar Leute auf ihren finanziellen Reichtum verzichten.
Gruß, Frosch