ALomax schrieb am 11.10.2021 11:57:
Sorry, aber das ist so nicht wahr.
Eine Kernforderung der Grünen ist die CO2-Abgabe nach Schweizer Modell.
https://www.bafu.admin.ch/co2-abgabePapier ist geduldig, und die Frage ist damit vor allem: Wofür würden die Grünen sich auch real einsetzen und Zugeständnisse an anderer Stelle machen, wenn sie nicht ihr komplettes Programm durchsetzen können? Und da habe ich meine Zweifel, dass die Forderungen alle auf demselben Level stehen. Die Gretchenfrage ist: Würden die Grünen eine CO2-Abgabe ablehnen, wenn sie in Koalitionsverhandlungen die Möglichkeit geboten kriegen, diese und andere Klimamaßnahmen durchzusetzen - aber ohne (angemessenen) Sozialausgleich?
Daran würde ich nur dann glauben, wenn die gleichwertige Entschlossenheit dazu zumindest einmal unter Beweis gestellt worden wäre. Was möglicherweise kommen wird, wenn die Ampel scheitert und Jamaika verhandelt wird - was ich erst mal nicht hoffen möchte (insbesondere wegen meiner Zweifel am Ausgang einer solchen Probe - derzeit ist meine Einschätzung zu den Grünen seit den späten 90ern eher "Würden jederzeit ihre Großmutter verkaufen, wenn sie mit dem Erlös einen Baum retten können", ergänzt um den Zusatz nach Erfahrungen in der Kommunalpolitik der 00er-Jahre: "... und den Baum fällen sie dann auch, wenn sie dafür einen Bürgermeisterposten angeboten kriegen").
Zumindest sollte dies in einer Ampel-Koalition leichter umsetzen lassen.
Die CDU hat sich alle Mühe gegeben, die EEG-Umlage maximal unsozial zu gestalten, um Stimmung gegen die Energiewende zu schüren.
Hat anscheinend auch funktioniert, wenn man sich hier im Forum mal umschaut.
ich denke schon, dass bei den Grünen die Erkenntnis angekommen ist, dass man die Energiewende nur mit einer entsprechenden Akzeptanz in der Bevölkerung realisieren kann. Dafür ist ein entsprechender sozialer Ausgleich essentiell.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (11.10.2021 14:02).