Niewiederbroccoli schrieb am 16.04.2021 16:34:
...warum zahlt nicht JEDER in die Rente ein. Also wirklich alle plus Beamte. All die Experten der Wirtschaftsprüfer, Architekten, Ärzte, Anwälte usw.?
Weil dann Selbstständige und Beamte auch Ansprüche erworben hätten.
Mir stehen die Haare zu Berge, wenn Rentenexperten fordern, das man das Renteneintrittsalter unbedingt erhöhen muss und die beiträge erhöht, sonst kollabiert das System.
Problem ist, dass unser Rentensystem ein reines Umlagesystem ist, die heutigen Rentner bekommen von den heutigen Beitragszahlern ihre Rente ausbezahlt.
Es wurden und werden keinerlei Rücklagen gebildet.
Berücksichtigt man nun, dass durch den demografische Wandel ab 2025 auf jeden Beitragszahler ein Rentner kommen wird, dann muss der Rentenbeitrag bei jedem Arbeitnehmer auf mindestens 1.200,-EUR steigen. Nur um so einem Rentner eine Rente in Höhe des Existenzminimums (Hartz IV) zu ermöglichen.
Eine Friseu(r)se verdient aber z.B. laut Tarifvertrag in der untersten Lohngruppe nur 1.500,-EUR. D.h. würde man hier die Rente und Krankenkassenbeiträge in notwendiger Höhe abschöpfen, dann würde Frau/Mann am Ende des Monats kein Gehalt bekommen, sondern müsste sogar noch Geld mitbringen.
Vor 20/30 Jahren hätte man das Sozialsystem noch einfach in ein Ansparsystem umwandeln können, in dem man Selbstständige und Beamte mit ins System geholt hätte. Ein heute 60 Jähriger Beamter bzw. Selbstständiger zu Rentenzahlungen zu verpflichten bringt dem System aber nichts mehr, da dieser spätestens mit 67 Jahren ebenfalls eine Rente ausbezahlt bekommen müsste.
Da nicht angespart wurde und die Deutschen zu wenig Kinder in die Welt gesetzt haben, wir zu dem uns auch noch erlauben Kinder ohne Abschluss ins Berufsleben zu entlassen (fast 30%), müssen die anderen eben länger arbeiten, so einfach ist das!