Ansicht umschalten
Avatar von DJ Holzbank
  • DJ Holzbank

mehr als 1000 Beiträge seit 03.09.2011

Re: Wohnraummangel lässt sich nicht durch Mietendeckel bekämpfen

Populist schrieb am 17.04.2021 12:29:

Das ursächliche Problem sind nicht die Mieten, sondern der Wohnraummangel. Der Anstieg der Mieten ist nur die Folge des Wohnraummangels. Wohnraummangel lässt sich nicht durch Mietendeckel bekämpfen, sondern ausschließlich durch die Schaffung zusätzlichen Wohnraums. Die Schaffung zusätzlichen Wohnraums erfordert Investitionen. Setzt man hierbei auf private Investoren, dann darf man diesen ihre Gewinnerzielungsabsicht nicht verübeln. Als Bauherr ohne Gewinnerzielungsabsicht kommt im Kapitalismus nur der Staat in Frage.

Man muss beileibe nicht bauen, um mit Mietshäusern Profit zu machen. Nennt sich Immobilienmarkt, pardon wenn ich Binsenweisheiten erzähle.

Siehe beispielsweise Cerberus Capital Management, laut Wikipedia "ein Investmentfonds-Managementunternehmen mit Firmensitz in New York City":

"Im Jahre 2004 erwarb das Unternehmen von der Deutschen Bank die in Wilhelmshaven ansässige Wohnungsbaugesellschaft JADE Immobilien Management GmbH mit einem Bestand von 7.500 Mietobjekten.[8]
...
Des Weiteren übernahm Cerberus zusammen mit dem Whitehall-Fonds von Goldman Sachs im Jahre 2004 das zurzeit größte private Immobilienunternehmen Berlins, die Gemeinnützige Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft Berlin mbH (GSW).
...
Im April 2006 erwarb Cerberus von einer Privatperson ein Portfolio von rund 3.000 Wohnungen im Ruhrgebiet an den Hauptstandorten Bochum, Essen, Dortmund und Gelsenkirchen.
...
Für mindestens 985 Millionen Euro übernahm Cerberus von der insolventen britischen Gesellschaft Speymill Deutsche Immobilien Company das SDIC Immobilien Portfolio von 22.000 Wohnungen in Deutschland "
> https://de.wikipedia.org/wiki/Cerberus_Capital_Management

Und warum machen der Ceberus Fonds, die Speyhill Deutsche Immobilien Gesellschaft, der Whitehall-Fonds von Goldman Sachs oder die heilige Deutsche Bank so etwas?
Weil Immobilien für den Kapitalisten ebensolche Geldanlageobjekte sind wie Aktien oder Staatsanleihen und man von diesen Geldanlageobjekten einen ebensolchen maximalen Profit erwartet. Selbstverständlich auf Kosten der Mieter. Sorry.

Da liegt der Hase im Pfeffer begraben. Dass dann zusätzlich noch ein paar Kleinvermieter im Immobilienkarussell mitspielen macht sie quasi zu Kleinaktionären in diesem Geschäft.

Es gibt offenkundig nur eine Lösung für dieses Problemchen: Der Kapitalismus muss zerschlagen werden.
Aber ja, wir könnten alternativ natürlich einfach "mit staatlichen Mitteln" eine weitere Stadt für sagen wir zwei Millionen Einwohner direkt neben Berlin bauen und täglich dafür beten, dass die Kapitalisten nicht letztendlich auch diese Stadt/Häuser aufkaufen.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten