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  • _lars

mehr als 1000 Beiträge seit 20.09.2001

Re: OK, wenn dem so wäre, was lief denn in den

n.dorphin schrieb am 14.05.2021 02:19:

60ern bis Ende der 70er anders? Da gab es in DWest auch Kapitalismus und trotzdem ging es den meisten richtig gut. Da konnte der Arbeiter allein für seine Familie sorgen und nebenbei noch ein Haus bauen.

Und? Hast Du Dich schon mal gefragt, warum das wohl so war?

Kleiner Tipp: Es gab zwei Gesellschaftssysteme und zwei Deutsche Staaten. Auf deren Grund wurde der Kampf dieser beiden Gesellschaftssysteme ausgetragen, d.h. beide Staaten waren jeweils das "Schaufenster" der Systeme, welche sie jeweils hatten. Oder warum gab es einen Marshallplan, warum wollte man nicht, dass Westdeutschland Reparationen zahlen muss? Es ging darum, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, den Vormarsch des Sozialismus aufzuhalten.

Was letztlich ja auch geklappt hat. 1990 hatte eine Mehrheit der Bevölkerung der Ostblockstaaten den Sozialismus satt, in der DDR riefen Leute: "Kommt die DM bleiben wir, kommt sie nicht, geh'n wir zu ihr!". Weil es den Leuten im Westen materiell besser ging als im Osten.

Ging. Denn seit dem hat sich die "Schaufenster"-Funktion des nun gesamtdeutschen Staates erledigt und dementsprechend wurden peu à peu die Daumenschrauben für die arbeitende Bevölkerung angezogen. Man brauchte ja niemanden mehr mit einem besseren System zu beeindrucken …

Somit gründet sich der vergangene westdeutsche Wohlstand und Sozialstaat allein darauf, es den sozialistischen Brüdern und Schwestern im Osten mal so richtig zu zeigen. Den westdeutschen Arbeitern ging es also nur deshalb verhältnismäßig gut, damit man dem Sozialismus im Osten einen reinwürgen konnte.

_lars

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