Die Unfähigkeit der Politik, die daraus resultierende Machtlosigkeit der kaputtgesparten Behörden und das Wunschdenken der coronageplagten Bürger müden in einem leidigen Thema Security Theater, also Sicherheitsmaßnahmen, die ein gutes Gefühl vermitteln, tatsächlich aber keinen Effekt haben.
Der Hr Feilner legt den Finger in die richtige Wunde "Theater", aber mit der falschen Begründung. Es ist völlig irrelevant, ob die Behörden kaputt gespart sind oder nicht, weil keine Behörde der Welt, egal wie sie ausgestattet ist, eine Kontaktnachverfolgung leisten kann, wenn die Dunkelziffer der zu verfolgenden Infektion zwischen fünf (Aussage des RKI) und zehn (wohl realistischere Ergebnisse aus Studien in Madrid und Paris) liegt. Wenn eine Behörde nur jeden fünften bis zehnten Infizierten überhaupt zur Kenntnis nimmt und nehmen kann, dann kann sie ausgestattet sein mit allem, was ihr Herz begehrt, aber sie kann halt trotzdem Kontakte nicht nachverfolgen, von denen sie nichts weiß. Eigentlich ganz einfach, wenn man sich das überlegt.
Ich bin mir zwar nicht sicher, ob die Herren Spahn, Wieler, Söder, Braun und wie sie alle heißen, diese ganz einfache Überlegung überhaupt noch in ihr Gehirn vordringen lassen, um sie dort auch zu verarbeiten, aber ich bin mir sicher, dass alle der genannten Herren ganz genau wissen, dass eine Luca-App, egal wie untauglich die ist, wesentlich mehr Glamour hat als eine "Bundes-App", die sowieso schon verdächtig nach "Bundes-Trojaner" klingt. Und auf der Theaterbühne wird nun mal Glamour benötigt, wenn man höhere Ambitionen hat und auch mal in einem Hollywood-Kassenschlager mitspielen will. Eigentlich auch wieder ganz einfach, wenn man sich das überlegt.