Danke für den Literaturhinweis auf den oft zitierten Brzesinski - wie ich anderswo schon sagte, hier im Forum werden fast nur Internetquellen zitiert, manchmal ist es aber nicht schlecht, mal ein Buch zur Hand zunehmen.
Tja ich würde zumindest mal in den USA noch weiter differenzieren: Mal ist der eine Präsident, mal der andere, und es gibt immer verschiedene Gruppen, die auf den Präsidenten Einfluss nehmen. Es gibt da sicherlich die hegemonialen Zyniker (Beispiel der oft hier zitierte Friedman, voll gruselig; ich möchte auch den Politologen John Mearsheimer erwähnen, den ich zwar nicht als zynisch bezeichnen möchte, aber er ist der Meinung, es gibt nun mal amerikanische Interessen, und da kann man im Falle der Ukraine leider nicht auf Moral, Rechtsstaatsansprüche etc. Rücksicht nehmen. Krass. Aber es gibt auch Leute wie Timothy Snyder, Osteuropa-Experte aus Yale, der in einer Aufnahme der Ukraine in die EU eine Chance sieht, der typisch osteuropäischen Korruption zu entkommen, und der übrigens auch sehr deutlich zeigt, was für eine lächerliche Putin-Marionette Trump war.)
Klar, irgendeine Einigung zwischen der Ukraine wird es geben. Gerecht wäre, wenn Russland sich aus allen besetzten Gebieten zurückzöge. Daher finde ich jede Waffenlieferung gerechtefertigt, whatever it takes. Aber nach den Erfahrungen mit Minsk sollten wir Deutsche gar nicht mehr probieren, uns als Vermittler oder gar als Erzieher der Ukrainer zu positionieren. Es kommt eh alles auf das Verhalten der USA an. Prinzipiell ist das nicht so schön, aber man stelle sich vor, so ein Vollpfosten wie Trump wäre dort noch am Ruder.