Der wichtigste Punkt, den der Brief unterschlägt, ist allerdings die Schwäche Russlands.
Diese Schwäche ist ein astreines Produkt unserer eigenen Propaganda, die den Russen permanent irgendwelche Ziele unterstellt, wie zB ihr Imperium vergrößern zu wollen, oder auch, einen Völkermord zu verüben. Mit solchen Intentionen hätte Kiew bereits nach der ersten Nacht ausgesehen, wie Dresden 45 und es würde dort nicht ständig der Popanz der Welt aus und ein gehen. Auch hat jüngst ein Militärexperte darauf hingewiesen, daß die teuersten Elemente eines Krieges, Luftwaffe und Marine, auf russischer Seite nur spärlich bis gar nicht zum Einsatz kommen - womit die angeblichen Erfolge der Ukraine sich auf den Abschuß einzelner, eher antiker Maschinen beschränkt, weil überhaupt nicht mehr da ist -, ebenso praktisch keine modernen Panzer und von "den besten Truppen" ganz zu schweigen. Er hat das einfach ausgedrückt mit "die Russen versuchen rauszufinden, wie man heute einen solchen Krieg auf die billigstmögliche Art führen kann". Das von hier aus als Schwäche zu betrachten, ist eher die pure Verzweiflung, weil die keinerlei Anhaltspunkte über ihre tatsächliche Stärke liefern, da die einfach nicht tun, was im Pentagon-Handbuch "Modern Warfare for US-Presidents and other Dummies" geschrieben steht.
Allerdings lassen sich die Schreiber dieses Briefes scheinbar willig von unserer eigenen Propaganda blenden, denn wie du schreibst, mehr Waffen bedeuten, daß mehr Ukrainer sterben werden und irgendwann ist halt einfach keiner mehr da. Zumindest ist dieses Szenario wahrscheinlicher, als die andere Möglichkeit, den Krieg zu beenden, indem Russland die Puste ausgeht. Und alle anderen Möglichkeiten werden derzeit von allen Seiten boykottiert.