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  • alterpinguin

mehr als 1000 Beiträge seit 05.12.2002

An Gläubige kommt man grundsätzlich nicht ran - jedenfalls nicht mit Logik, Vern

Dong Digi Digi schrieb am 05.05.2022 08:27:
Re: Wie darüber reden?

Ich hab den Bruch ja in der eigenen Familie:
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Ich weiss (wie alle ;-)) freilich, dass ich recht habe, aber wie reden, ich komm da nicht mehr ran?

(* Theoretisch zwar schon, aber die EU war m. E. in der Praxis nicht bereit, die Risiken und Defizite der Ukraine zu integrieren.)

An Gläubige kommt man grundsätzlich nicht ran - jedenfalls nicht mit Logik, Vernunft inkl. wissenschaftlich fundierten Zahlen/Infos etc..

Das ist sozusagen das Konzept des "Glaubens". Kann man immer wieder bei vielen Anhängern von Religionen sehen und natürlich auch bei anderen gesellschaftlichen "Strömungen" wie politischen Einstellungen zu Parteien und deren Symbol(figure)en.

Es gibt verschiedene Ansätze im Umgang mit Gläubigen. Leider ist ein großes Problem oft die eigene Überzeugung. Das fällt Dir vielleicht selbst schon gar nicht mehr auf, wenn Du z.B. in Deinem posting vom "Wissen" sprichst, das Du zu dem Bereich hast.

Ich will das mal etwas an einer regionalen Katastrophe in Deutschland erläutern. Ich beziehe mich da auf das Hochwasser im Ahrtal . Obwohl ich im gleichen Bundesland lebe war ich noch nie in diesem Gebiet. Ich kenne also aus eigener Anschauung von dort eigentlich gar nix. Mein Kenntnisstand (und das ist nicht gleich "Wissen") beruht also im Grunde nur auf Medienmeldungen. Es gibt jetzt Leute, die sind der Überzeugung, das so was nun einmal passiert, aber halt irgendwie unvermeidbar ist. Dieser Meinung bin ich nicht und das obwohl ich vom Ausmaß dieser Katastrophe keine direkten Informationen habe. Das was ich aus den Medien weiß ist natürlich manchmal widersprüchlich, aber auch da reicht mein allgemeiner Kenntnisstand aus um selbst mit solchen Widersprüchen zur Überzeugung zu kommen, dass diese Katastrophe vermeidbar gewesen wäre und im Grunde menschliche "Fehler" dazu geführt haben. Ich bezeichne das als "Fehler" was natürlich eine Untertreibung (gerade für die Opfer) ist, weil ich direkt vor meiner Haustür ähnliche "Fehler" erkennen kann, die allerdings bzgl. Wetterkatastrophe nicht zu solchen Todesfällen geführt haben (Tote gab es da im Lauf der Jahre schon, aber glücklicherweise bisher nur vereinzelt, wenn z.B. gerade ältere Leute in einer Kellerwohnung von einer Überschwemmung überrascht wurden).

Der Unterschied könnte so langsam klar werden. Es gibt nun mal Leute, denen kann man scheinbar selbst mit noch so fundierten Zahlen Krieg nicht klar machen. Das ist so ähnlich wie z.B. mit dem Risiko im Straßenverkehr -- die Todeszahlen könnten zumindest schon mal gehört worden sein -- und trotzdem sieht so eine Person nur das zu erreichende Urlaubsziel und jede Warnung würde damit gleich einem üblen Affront gleichkommen, dass man einem noch nicht mal den Urlaub gönnen will und einem schließlich jede Lebensfreude vermiesen will. An dem Punkt ist dann sozusagen Ende, da persönliche Vorlieben so hoch gesetzt werden, dass egal wie die Realität aussieht selbst ein Kompromiss im Ansatz schon als persönlichen Angriff gewertet wird.

Wenn man Pech hat (eine lustige Formulierung ist das!), dann verstärkt man nur so eine Überzeugung und erreicht also gerade das Gegenteil. Dazu gibt es übrigens auch Untersuchungen....

edit: typos..

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (05.05.2022 10:31).

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