Bei allem Verständis für die Empörung über Putins Angriffskrieg scheinen die Bellizisten ein paar "Details" zu übersehen.
- die Urkaine ist ein Vielvölkerstaat. Und ein wesentlicher Teil dieser Bevölkerung möchte weder den vom Westen initiierten Regime Change noch die Integration in die Nato mitgehen. Wenn da stets über das Selbstbestimmungsrecht "der Ukrainer" lamentiert wird, dann wird gerne übersehen, dass die Ukrainer halt eben nicht hier einer Meinung sind
- die Ukrainische Regierung wäre gut beraten gewesen, ihrer geopolitischen Position und den Interessen aller Ukrainer Rechnung zu tragen anstatt sich von transatlantischen Kräften vor deren Karren spannen zu lassen
Wer nun also meint, dass die Ukraine "bis zum letzten Mann" kämpfen solle, dem steht es frei, sich freiwillig zum Einsatz an der Ostfront zu melden. Mit dem Ende des 19. Jahrhunderts hat es in Deutschland ja eine gewisse Tradition, dass Deutsche auf Russen schießen. Und ist es nicht ehrlicher, wenn die Bellizisten nicht nur "Haltung" zeigen sondern durch ihr eigenes Handeln, auch unter Einsatz ihres eigenen Lebens demonstrieren, wie ernst es ihnen ist?
Das ist nach dem völlig unnötigem Krieg das, was mich derzeit an unserer "Elite" am meisten aufregt. Sie fordern nur und heizen den Krieg damit an. Aber sie leisten weder einen persönlichen Einsatz noch müssen sie für die Folgen ihrer jahrelangen geostrategischen Politik aufkommen.
Sterben tun nur die einen und zahlen tun die anderen.
Und die üblichen Kriegsgewinnler in den USA, GB und anderswo stopfen sich mit Spekulationsgewinnen und Gewinnen aus der Kriegsindustrie die Taschen voll.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (05.05.2022 12:31).