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Avatar von _Peter_
  • _Peter_

mehr als 1000 Beiträge seit 18.12.2016

Was fur ein kurioser Brief!

Bemerkenswert ist das Fehlen jeder Verankerung in der Realität.

"Heute kämpft die Ukraine auch für unsere Sicherheit und die Grundwerte des freien Europa. "

Was leider. Nicht im Brief steht ist, dass die Ukraine kämpfen muss, obwohl sie seit vielen Jahren die volle Rückendeckung der stärksten Militärmacht der Welt hat. Einer Militärmacht, die seit vielen Jahren für jeden Euro, den Russland für Soldaten und Rüstung ausgibt, weit mehr als das zehnfache ausgibt. Dass die NATO seit vielen Jahren immer stärker an Russlands Grenzen präsent ist, auch in der Ukraine.

Und dass das den Krieg nicht verhindert hat.

Was nicht im Brief steht, ist irgendeine Vorstellung, wie Waffenlieferungen den Krieg stoppen sollen. Wie Waffenlieferungen Russland schwächen würden. Russland besitzt über 40000 gepanzerte Fahrzeuge, die Ukraine 10000. Ob wir da 50 Panzer dazustellen, ist nicht kriegsentscheidend.

Was nicht im Brief steht ist, dass wir der Ukraine bald Soldaten liefern müssen. Panzer und Haubitzen, die im aktuellen Stellungskrieg zerstört werden, können wir vielleicht nachliefern. Soldaten nicht. Zumal, was völlig unter den Tisch gekehrt wird, Ukraine seine erfahrensten Soldaten in Mariupol verloren hat. Jetzt werden junge Männer an Straßensperren rekrutiert und direkt an die Front geschickt. Um " für unsere Sicherheit und die Grundwerte des freien Europas" zu kämpfen? Oder um binnen Tagen in einem Leichensack zurück nach Hause zu fahren.

Der wichtigste Punkt, den der Brief unterschlägt, ist allerdings die Schwäche Russlands. Zwar wird Putin ständig zum neuen Hitler aufgelistet, ihm werden Welteroberungsplane unterstellt. Völlig egal, welche Ambitionen Putin haben mag: er ist gerade grandios bei dem Versuch gescheitert, mehr als ein paar Kilometer in Richtung Europa zu marschieren.

Seine besten Truppen wurden von einer - No offense - drittklassigen Armee mit ein paar Dutzend Panzerfäusten gestoppt. Die gewaltigen NATO-Truppen, die durchaus bereit standen, wurden gar nicht benötigt .

Der Weltpolizist, der im Schützenpanzer vorgefahren ist und bereit war, mit Maschinengewehr und Raketen Ordnung zu schaffen, konnte mit verschränkten Armen zuschauen, wir der Türsteher das Problem ganz alleine lösen konnte.

Kein gutes Argument, um den Weltpolizisten noch weiter auf zu rüsten.

Aber Fakten sind wohl nicht gefragt, wenn es darum geht, "unsere Sicherheit und die Grundwerte des freien Europa. " zu verteidigen....

PS: vielleicht sollten die Damen und Herrn Briefschreiber darüber nachdenken, wie das damals gelaufen ist, als unsere Brunnenbauer "die Sicherheit und die Grundwerte des freien Europa. " am Hindukusch verteidigt haben.

PPS: und über die Frage, wie es sein kann, dass wir immer noch sicher und frei sind, obwohl wir den Krieg am Hindukusch haushoch verloren haben.

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