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Avatar von OskarMaria

mehr als 1000 Beiträge seit 22.09.2000

Gangster, Pleitiers und notorisch Prekäre an der Front

In den russischen Regionen Wolgograd, Tuwa, Baschkirien oder Rjasan werden Freiwillige für den Ukrainekrieg geworben. Das russische Pendant zur deutschen Arbeitsagentur meldete 35.000 freie Stellen - an der Front.

Vorne mit dabei ist Tschetscheniens Präsident Kadirow, der ganz offensiv alles nimmt, was gerade laufen kann. Zehn Prozent seiner Soldateska sollen einen kriminellen Hintergrund haben.

Wer begibt sich eigentlich freiwillig in solche Gefahr mit einer guten Option der Heimreise als "Cargo 200"? Da gibt es nicht wenige Ex-Soldaten, die in Tschetschenien, im Kaukasus oder in Syrien gekämpft haben und die es nicht in die bürgerliche Existenz zurück geschafft haben.

Oder Rafael Achmetow, Ende 40 im höheren Polizeidienst, dessen Frau nichts besseres zu tun hatte, als zwei Millionen Rubel Schulden bei allerlei Banken anzuhäufen. Die Dame musste letztes Jahr den Offenbarungseid leisten, jetzt ist sie saniert. Denn Rafael ist nicht aus dem Krieg lebend heraus gekommen. Und von der Abfindung bleibt sogar noch etwas übrig.

Oder Denis aus Sibirien - Meister im Boxen und Kickboxen. Nach der Armee fand er keine Arbeit, half stattdessen seiner Mamuschka im Haushalt. Als das ihn nicht mehr ausfüllte, zog er in den Donbass - die Rückfahrt dann als Cargo 200.

Denn das Geld lockt all die Pleitiers und Gestrandeten. Man muss sich für maximal ein halbes Jahr verpflichten, bekommt 250.000 Rubel auf die Hand, 220.000 im Monat und für jeden Tag im Krieg 8.000 Rubel extra. Verletzungen werden extra honoriert und erst die drei Millionen Rubel, wenn man ins Gras beißen sollte! Welche Summen das sind versteht man, wenn man weiß, dass der durchschnittliche Lohn in Russland etwa 40.000 Rubel im Monat beträgt.

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