Mehrere Militäroperationen zur Unterstützung der kommunistischen Regierungen gegen "konterrevolutionäre" Demonstranten wurden in Ostdeutschland (1953), Ungarn (1956) und der Tschechoslowakei (1968) autorisiert.
Dummerweise ging aber der Prager Frühling von der Parteiführung aus.
Die Niederschlagung und Entmachtung Alexander Dubčeks zeigte das wahre Binnenverhältnis im Ostblock: Herr und Hund.
Der Honecker rief in Moskau an, bevor er auf die Toilette ging. Als der Gorbatschow verkündete, dass jedes Volk selbst über seinen Weg bestimmen dürfe, brach das System zusammen.
Sowjetische Streitkräfte waren auch an einem jahrzehntelangen Konflikt zur Unterstützung der afghanischen Regierung von 1979 bis 1989 beteiligt.
Eine wohlwollende Umschreibung für Putischisten, die sich knapp ein Jahr vorher an die Macht geputscht hatten.
In Asien, Afrika und Lateinamerika hingegen präsentierte sich die Sowjetunion als die führende antikoloniale Kraft. Sie proklamierte die ideologische Verpflichtung, zahlreiche pro-unabhängige/kommunistische Bewegungen und Regierungen finanziell, politisch und militärisch zu unterstützen, und verband diese Bemühungen mit dem Kampf gegen den kolonialen Westen.
Eine fröhliche Eigensicht, die hier vom Autor völlig kritiklos übernommen wird.
Die Realität war doch ziemlich ernüchternd.
Aber auch heute noch sehen viele Russen die Sowjetunion und das Russische Reich nicht als Imperium an, da die Russen darauf bestehen, dass sie im Gegensatz zu den Briten oder Franzosen mit ihren kolonisierten Untertanen in einer "Völkerfreundschaft" lebten.
Auf solche "Freunde" kann ich verzichten. Jenseits des imperialen Gehabe der UdSSR bleibt der schaale Beigeschmack, dass die Völker auch untereinander nichts geklärt hatten, was uns heute noch erfreut.
Dieses Gefühl bestimmt einen Großteil der Rhetorik, mit der Russlands anhaltende Vorherrschaft in Teilen der ehemaligen Sowjetunion verteidigt wird.
Halt der fröhliche, alte Imperialismus.
Doch die fehlende Unterstützung der OVKS-Mitgliedstaaten (mit Ausnahme von Belarus) für Russland zeigte sich im Krieg mit der Ukraine und legte die Grenzen des Bündnisses offen.
Die Hunde haben halt keine Lust ihren Herren zu dienen und die Diktatoren haben selbst oft alle Hände voll zu tun, um an der Macht zu bleiben.
Nach der fröhlichen, völlig unreflektierten Sicht russischer Propaganda, kann die USA aber nicht auf einen ähnlich nachsichtigen Blick hoffen:
Die USA wurden auch für ihr eigenes imperiales Verhalten gegenüber Lateinamerika seit 1823 kritisiert, als die Monroe-Doktrin erstmals verkündet wurde.
Das Ding war nach dem WK II zwar schon 120 Jahre alt und richtete sich damals gegen die Kolonialmächte. Aber hey.
Die US-Streitkräfte intervenierten 1954 in Guatemala, 1961 in Kuba, 1965 in der Dominikanischen Republik, 1983 in Grenada und 1989 in Panama, um den politischen Willen Washingtons durchzusetzen.
Da wird natürlich nur der Wille Washingtons durchgesetzt. Ganz im Gegenteil zur selbstlosen UdSSR.
Der 1969 begonnene US-Krieg gegen Drogen destabilisierte ebenfalls einen Großteil Lateinamerikas, während andere Fälle von verdeckter Beförderung von Instabilität die Entstehung starker souveräner Staaten in der Region verhindert haben.
Der "Krieg gegen Drogen" startete aber erst 3 Jahre später als Kampagne im Inland.
Die Kooperation mit den anderen Staaten kam erst viel später.
Was für einen Scheiß will uns der Autor hier eigentlich erzählen? Das es für ein Kolumbien oder Mexiko durch viel toller wäre unter der Diktatur von Kartell-Bossen zu leben, als in einer Demokratie? Pablo Escobar for President?
Welches Kraut muss man da eigentlich geraucht haben?
Und ein kritischer und neutraler Blick auf China?
Fehlanzeige
Dazu gehörte auch die "friedliche Befreiung" von Xinjiang im Jahr 1949 und von Tibet im Jahr 1950, wodurch diese Regionen nach und nach unter die Kontrolle Chinas gelangten – obwohl China erst 1971 den Sitz Taiwans in der UNO übernahm.
Die Anführungszeichen müssen reichen.
Chinesisches Militär war aber auch in Zusammenstöße mit ehemaligen europäischen Kolonien verwickelt.
Eine lustige Figur. Schön den anderen Staaten das "europäische Kolonie" anheften, um diese damit gleich zu entwerten.
Dazu gehören Konfrontationen mit Indien sowie Chinas große Invasion in Nordvietnam im Jahr 1979. Während der einmonatigen Operation gab es auf beiden Seiten Zehntausende von Opfern.
Diese "Invasion" bezeichnet den verlorenen Chinesisch-Vietnamesischen Krieg, indem die Volksrepublik China die Sozialistische Republik Vietnam angegriffen hatte, um zugunsten der Steinzeit-Sozialisten der Roten Kmer in Kambodscha zu interventieren.
Ein Fiasko, aber klassische, imperiale Politik.
Auch sollte man hier den Koreakrieg nicht unter den Tisch fallen lassen.
Die fröhliche Intervention Chinas kostete zwischen 500.000 und 1.000.000 chinesische "Freiwillige".
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (22.08.2023 08:30).