WALD
warum nicht auf Feldern aufstellen, der Wald ist eine Windbremse und man muss die Türme praktisch um die Baumlänge höher machen als in freiem Land. Das kostet extra Geld und macht die Windkraft weniger wirtschaftlich.
Der Grund liegt darin dass man bei Aufstellung im Ackerland einen Verlust an Ernte hat der sich über die 20-30 Jahre Lebensdauer summiert. Im Wald ist die Ernte pro Fläche gering und sehr langfristig. Wald erntet man nach 40 Jahren. Die Zuwegung ist vielfach ohnehin da als "Rückeweg" zum Baumtransport.
Nach Aufbau der WKA verbrauchen sie den Platz des Fundamentes mit etwas Platz für Wartungs-Fahrzeuge drum herum. Die im Artikel etwas dramatisch beschriebene Naturzerstörung ist also zumeist nur in der Aufbauphase wo der dicke Bagger dem Fuchs Angst macht. Aber wenn der Bagger weg ist kommt der Fuchs neugierig wieder.
VÖGEL
im Wald sind schräge Vögel aller Art, man kann Angst haben dass die da vom Rotor erwischt werden. Es gibt aber neuerdings viele Aktivitäten um Vogelschlag zu verhindern, etwa sowas wie Radar, oder dass man bei Fledermäusen die Anlagen abschaltet exakt in den typischen Flugzeiten. Ohnehin muss jede WKA durch ein Naturschutzgutachten, und in besonders wertvoller Umgebung gibt es dann keine Baugenehmigung. Stichwort Rotmilan oder Liito-Orava.
ZUBETONIEREN
Die Fundamente werden nach Abriss genauso spurlos beseitigt wie alles andere. Teilweise macht man schon Leerrohre in die Fundamente für die Sprengladungen. Der Stahlbeton kommt in einen Backenbrecher und wird zerkleinert. Da ist sehr viel Bewehrung drin, viel mehr als bei Gebäuden. Das liegt an der hohen dynamischen Belastung. Das Eisen wird abgetrennt, typisch mit Magnet-Trommeln und kommt ins Alteisen. Der zerbröckelte Beton kommt als Schotter wieder in den Baustoffhandel. Kann mit Hammermühle oder Kugelmühle auch so klein gemahlen werden dass er für neuen Beton geeignet ist. Die Fläche wird rekultiviert also neue Bäume hin. Also, nach Abriss bleibt nichts übrig ausser einem Foto und Erinnerungen.
SCHWACHER WIND
Die Anlagen werden pro Energieertrag teurer. Nun ist es aber so dass jegliche WKA Lasten-geregelt ist. DH sie haben Belastungsmessung in zahlreichen Bauteilen aus denen dann die Schädigungssummen errechnet werden. Die Anlage kann dann solange laufen bis die Betriebsfestigkeitsgrenzen erreicht sind. Das Konzept kam um etwa 2006 auf und ist jetzt "state of the art". Bei schwachem Wind hat man auch weniger Lasten, und das kann man entweder in längere Lebensdauer umwandeln, oder man nimmt sich einen "übergrossen" Rotor der dann in etwa 20 Jahren die rechnerisch angesetzten Lasten bringt. Man könnte meinen dass dann die WKA-Wirtschaftlichkeit ganz unabhängig vom Wind wird, aber es ist nicht vollständig so, da einige Lastkomponenten nicht mit dem Wind korrelieren (etwa Massenlasten).
Es ist aber nicht so dass Binnenland-WKA grundsätzlich sinnlos sind. Man kann nicht pauschal sagen "Windkraft gehört an die Küste, und im Binnenland machen wir PV". Denn es gibt ja Wetterlagen mit viel Wind und normal wenig Sonne, sowie umgekehrt. Wind und Sonne ergänzen sich gut was die Verfügbarkeit der EE betrifft. Wäre Windkraft nur an der Küste bräuchten wir mehr Netze um diese nach Süden zu bringen. Das kompensiert den Nachteil der Binnenland-WKA im Grossen & Ganzen, also vom Gesichtspunkt der Energieverteilung her.