".... Mit den schwimmenden Anlagen gibt es noch kaum bis gar keine Erfahrungen. Es ist aber davon auszugehen, dass auch sie die Umwelt verändern werden. Alles andere wäre ein Wunder...."
Nun es gibt sowas wie "Hywind Scotland", ein Park der schon seit 2017 erfolgreich einspeist und es gibt Projekte wie das hier https://www.youtube.com/watch?v=FL_mgAJ2Pck die floating offshore einfach und billig machen. Die meisten aktuellen Park-Projekte sehen mindestens einen teilweisen Einsatz von "floating-offshore" vor und das schon in den nächsten Jahren.
Natürlich kann man sagen: "Aber das ist doch noch gar nicht ganz fertig.."
Vor 3 Jahren gab es auch noch keine 10 MW Turbinen und trotzdem wurden Sie bedenkenlos in den Parks verplant ... und am Ende erfolgreich verbaut.
Bisher hatte die Offshore-Industrie immer ein gutes Händchen bei der Einschätzung vom Reifegrad der Technik und letztlich sind Schwimmfundamente kein Hexenwerk.
Die allgemeine Einschätzung ist: auf Dauer wird Floating Offshore stationäre Fundamente komplett verdrängen, schaut man sich die Konstruktion im Video an, kann man das warum verstehen.
"... ist aber davon auszugehen, dass auch sie die Umwelt verändern werden. Alles andere wäre ein Wunder...."
Das ist eine Binse. Vielen der anderen genannten Punkte entfallen, da es bei floating offshore schlicht keinen Lärm mehr gibt. Abgesehen davon bedeutet "Tiefwasser", dass man vielen Problemen schlicht ausweichen kann.
Ich denke von einer Sache kann man ausgehen: Der Fußabdruck ist deutlich kleiner als bei Onshore
"...Was man auch nicht vergessen sollte: Die Anlagen an Land lassen sich viel schneller und einfacher aufstellen - und anschließen, als die Anlagen im Meer..."
Bei Floating Offshore ist das genaue Gegenteil der Fall. Dort stellt man die Turbine im Hafen komplett auf, schleppt sie an ihren Bestimmungsort und am Ende der Lebensdauer wird sie in einen Abwrackhafen zurückgeschleppt.
"...Bei der Energiewende kommt es jetzt aber vor allem auf ein hohes Tempo an..."
Nun, schauen wir auf den Newsstream. "Hornsea 2" hatte ich genannt. Gestern Auktionsankündingung von 1,5 GW Offshorewind in der Normandie, Vorgestern Konkretisierung der schwedischer Offshore-Parks "Skane Havsvindpark" (1,5 GW) und "Triton" (1,8 GW) Baubeginn 2025/2026.
In Holland wird seit Juli "Hollandse Kuist Sued" (1,4 GW) errichtet, Fertigstellung Ende 2022. Kurz vor Weihnachten wurde die Auktionierung des Folgeparks (1,8 GW) auf April 2022 vorgezogen. Vermutlich um nahtlos 2023 weiterbauen zu können.
Diese Branche steht gerade am Anfang und legt schon so eine Schlagzahl vor.
"Und: Es gibt ja nicht nur Windenergiegegner, es gibt auch Gegner gegen die Stromtrassen."
Genau richtig: der Bau von Stromtrassen ist der Preis, der zu zahlen ist.
Ich denke man wird ihn zahlen, hauptsächlich indem man auf teure Erdverkabelung setzt.
Aber hier kann ich auch danebenliegen, man wird sehen. Zumindest haben wir mit Habeck einen Minister, der in SH bewiesen hat, was mit einem vernünftigen Interessenausgleich geht.