Falsch gerechnet:
Ein AKW hat keinen Lastfaktor von 100%. Das Weltrekord-AKW Isar 2 kommt gelegentlich auf 92%, der deutsche Durchschnitt liegt aber nur bei 75% (dabei sind die vielen Fehlplanungen und Fehlbauten nicht eingerechnet). Global langts für die Atomkraft grad so für 66%. Für 1400 MW Nettoleistung eines Atomkraftwerks brauchst Du 1500 MW Backup.
Klingt erstmal falsch, ist aber so: Jedes AKW muss zwangsläufig jährlich für mindestens 4 Wochen in Revision. Und für diese vier Wochen fehlt nicht nur die Nettoleistung, sondern es müssen auch noch 100 MW von außen zugeführt werden, um den Kern weiter zu kühlen (und die Wartungsarbeiten durchzuführen).
Also, machen wir mal die Kostenrechnung auf:
1000 Windräder á 5 GW, Kapazitätsfaktor 20%, 7ct/kWh über 20 Jahre: 175200 GWh Energie zum Preis von 12.64 Mrd EUR.
Hinkley Point C: 1.5 GW, Kapazitätsfaktor 75% , 13.5 ct/kWh plus Inflationsausgleich: 197100 GWh zum Preis von 26.6 Mrd EUR. Backupkraftwerke für Wartungszeiten kommen obendrauf.
Fazit: Ja, Ein AKW kann mehr Strom liefern als 1000 Windmühlen. Muss es auch, sonst fährt es Verluste ein. Der Strom ist aber fast doppelt so teuer.
Und Nein: Du musst nicht 4000 Windmühlen bezahlen für 80 Jahre. Die sind mit dem Strompreis von 7ct komplett bezahlt. Inkl. Abriss und Entsorgung.
Anders bei Hinkley Point C: Dort rechnet man neben Baukosten von mittlerweile > 11 Mrd noch mit mindestens 9 Mrd Abrisskosten. Höhere Beträge zu Lasten des britischen Steuerzahlers - um den Militärhaushalt zu schonen......
Edit: Maßeinheiten korrigiert
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (02.01.2022 23:37).