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  • Emma Morgentau

199 Beiträge seit 30.05.2009

Alan Posener vs Broder = Manipulierer vs Brandstifter in eigener Sache, aber …

… Populisten sind sie nicht.

Zur Beurteilung, was Populismus ist und was nicht, braucht man immer einen Blick auf das Motiv. Das einzige Motiv eines Populisten ist, komplexe Zusammenhänge alltagstauglich und allgemeinverständlich herunterzubrechen. So verstehen die meistens Kants komplexes Prinzip der Ethik (kat. Imperativ) einfach als goldene Regel: „Was du nicht willst, dass man dir tu’, das füg auch keinem anderen zu“ In dem Sinne sind auch die 10 Gebote populistisch. Küchenpsychologie und -philosophie sind u.a.daraus entstanden. Fachlich grenzwertig, aber eben Alltagstauglich.

Posener hingegen manipuliert und Broder hat einfach diebischen Spass, auf hohem intellektuellen Niveau, ebenfalls zweckgebunden, zu Emotionalisieren. M.E haben beide knallharte Motive die mitnichten gefühlsgeleitet sind, sondern klar berechnend.

Bei Posener soll m.E. eine kapitalistische Realität geschaffen werden, indem er den Blick auf die Lebenswelt der Gesellschaft als solche einfach verweigert. Posener geht es ausschließlich um die Einbindung der Migranten in den internationalen Kapitalismus und um Wettbewerbsfähigkeit. Mitnichten um Humanität und eine offene Gesellschaft. Unterstützung für die neoliberale Politik eben. Alles andere drumherum ist nur die hübsche Verpackung und dient der Verschleierung der wahren Motive. Das ist Manipulation der übelsten Sorte, aber kein Populismus.

Broder hingegen ist einfach getrieben von allem, was er ganz persönlich als Antisemitismus und Antiamerikanismus definiert, ohne sich auch nur ansatzweise um die Folgen seiner emotionalisierenden, indifferenten und eindimensionalen Betrachtungsweise für die Gesellschaften zu kümmern. So wird er quasi u.U. mehr oder weniger (un)gewollt, zum Handlanger der Israel-Lobby und der Neocons und der neuen Rechten. Identitäre, AFD usw.

„"Rechtspopulisten" und "Rechtsextreme" landen in der Studie in derselben Schublade, infizierte "andere Teile der Gesellschaft"

Insofern sollte man das Wort Populismus im politischen Zusammenhang einfach gar nicht mehr benutzen, sondern immer klar benennen, quasi als "demokratische Gegenerzählungen". was diese wollen und was sie sind:
Extreme, Radikale und Fundamentalisten haben klare, i.d.R egoistische, nicht selten narzisstisch geprägte Motive und manipulieren was das Zeug hält. Nicht um Realität zu verweigern, sondern um ihre Realität ohne Berücksichtigung der Interessen und Bedürfnisse anderer in die Welt zu zwingen.

„Welche Gegen-Narrative sind, in Zeiten, in denen die bösen Zuschreibungen "Nazi" und "Rassist" überall herumgeistern, gesund für Geist und Seele? Die aufgelisteten Argumentationsstränge sind es in den Augen der AAS jedenfalls nicht - und zwar offenkundig egal, wie differenziert oder derb sie daherkommen mögen.“

Es geht hier doch eher um die Schulung des Intellekts und weniger um die Gesundheit von Geist und Seele. Und dazugehört halt die Schulung des Differenzierungsvermögens. Dazu gehört nicht so zu tun, als könne die Mehrheit nicht zwischen Rassisten und NAZIs unterscheiden oder lernen zu unterscheiden. Oder ein Argument nicht von einer als Argument verschleierten Hetzkampagne zu unterscheiden. Auch Nazis und Rassisten haben sich nun mal weiterentwickelt und sind in der Moderne angekommen.

„Zumal moderat formulierte Gegen-Argumente bei komplexen Themen muss man in einer Demokratie tapfer ertragen. „

In einer Demokratie sollte man sich an Voltaire erinnern und seine Haltung einnehmen können: "Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst."

Zum einen wäre das gelebte Demokratie, zum anderen muss man ja wissen wie Teile der Gesellschaft gerade so ticken und wo deren Meinung nach die Reise hingehen soll. Mal abgesehen davon kann auch der größte Schwachmat mal was Konstruktives von sich geben. Nur muss man halt lernen das eine vom anderen zu unterscheiden.

„Die herablassende Sicht der "Intelligenz" auf die "manipulierbaren Normalbürger", sagt Reinhard Wolf, Professor für Politikwissenschaft in Frankfurt/Main, sei allerdings "ebenso falsch wie gefährlich". Auch intelligente und gebildete Menschen seien nicht gegen "gefühlsgeleitete Realitätsverweigerung gefeit"

Auch hier spielt Intelligenz keine Rolle sondern immer das Motiv. Wenn man lernt Manipulationen zu durchschauen, ist das schon die halbe Miete.
Und btw. insbesondere die Linken sollten ihre herablassende Sichtweise auf Normalbürger aufgeben. Denn ohne diese mit ins Boot zu nehmen, bleiben alle politischen Aktionen und Bemühungen nur reiner Selbstzweck zur Befriedigung narzisstischer Motive.Mal abgesehen davon braucht man Masse um Dinge konstruktiv zu verändern. (Die Rechten, Erzkonservative, die Kapitalisten und die neuen Nazis haben das zur radikalen Umsetzung ihrer Interessen schon lange begriffen)

„ In der Pflicht sieht Wolf hier vor allem die "Intelligenz": So dürfe, wer politische Veränderungen fordere, sich nicht auf normative Begründungen und vielleicht berechtigte Empörung beschränken, sondern „ In der Pflicht sieht Wolf hier vor allem die "Intelligenz": So dürfe, wer politische Veränderungen fordere, sich nicht auf normative Begründungen und vielleicht berechtigte Empörung beschränken, sondern müsse gleichermaßen die Realisierungsbedingungen mit bedenken.“.“

Eben: man muss die Realisierungsbedingungen mit bedenken.Und zwar immer wieder auf´s Neue

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