1. Vielfach wird behauptet, der Begriff "Femizid" (spanisch "Feminicidio") sei in Abgrenzung zum "Homicide" (spanisch: "Homicidio") entstanden.
Schaut man sich die Begründung der Abgrenzung im spanischen Artikel der Wikipedia an, dann zeigt die getätigte Abgrenzung klar, dass dies nicht passt.
https://es.wikipedia.org/wiki/Feminicidio#Diferencias_entre_homicidio_y_feminicidio
Laut diesem sind die Unterschiede zwischen Tötungsdelikt und Femizid, dass man mit einen Mord das Rechtsgut Leben nur einfach verlieren kann, ein Femizid trachte dagegen, das a. Leben, die b. Würde und c. die Integrität von Frauen zu zerstören und das sei also ein mehrfacher Mord. Per Definition sind also auch bei einem Mord Frauen immer besonders betroffen.
Man muss einfach die Definition ein wenig verändern.
Weiterhin wird behauptet, das Tötungsdelikt zeichnete sich insbesondere dadurch aus, dass es sich gegen Frauen richte, weil sie eben Frauen seien.
Geschlecht wird hier als hervorstechendes Merkmal einer Gruppe angesehen, welches sie als Opfer quasi prädestiniere und es wird eine Intention unterstellt.
Der Begriff lehnt sich also vielmehr an einen anderen, bereits bekannten an (Herv. von mir): "Ein Völkermord oder Genozid ist seit der Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes von 1948 ein Straftatbestand im Völkerstrafrecht, der durch die Absicht gekennzeichnet ist, auf direkte oder indirekte Weise „eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören“; er unterliegt nicht der Verjährung." (Wiki)
Hier findet sich die mexikanische Definition von "Feminicidio":
https://drive.google.com/file/d/1ZGUcrisaDhHuEkJ8sXZDUEbK3gxQFD2t/view auf Seite 21.
Ich habe eine Übersetzung durch DeepL getätigt und diese definiert "Feminicidio" quasi als "Beziehungsstraftat", nur ist "Beziehung" im feministischen Sinne ausgeweitet worden:
"1. Zwischen dem Angreifer und dem Opfer besteht oder bestand eine Beziehung durch Blutsverwandtschaft oder Schwägerschaft, Ehe, Lebensgemeinschaft, Liebesbeziehung oder jede andere Beziehung, die Vertrauen, Unterordnung oder Überlegenheit impliziert
2. Zwischen dem Angreifer und dem Opfer besteht bzw. bestand eine Gefühlsbeziehung, Arbeits-, Schul- oder eine andere Beziehung, die Vertrauen, Unterordnung oder Überlegenheit beinhaltet."
Man kann es auch so abkürzen: Kannten a. sich Opfer und Täter und b. das Opfer war eine Frau, dann handelt es sich um einen "Femizid".
Auch eskalierende partnerschaftliche Gewalt in einer lesbischen Liebesbeziehung hin zum Totschlag produziert zwangsläufig "eine Frau, die nur umgebracht worden ist, weil sie eine Frau ist." = Femizid. Das ist nicht sarkastisch, es ist Logik.
Selbstredend wird es eine solche Definition für einen "Hombrecidio" niemals geben und auch keine Statistik auf dieser Basis.
2. Der Begriff "Femizid" ist nur als Begriff neu, tatsächlich handelt es sich um die Fortsetzung der feministische Theorie von Susan Brownmiller, die sie zuerst in "Against Our Will" aus dem Jahr 1975 niedergeschrieben hat.
Wonach (sexuelle) Gewalt gegen Frauen
a. eine Funktion hat, nämlich
b. die männliche Herrschaft (Patriarchat) aufrechtzuerhalten und zu reproduzieren.
Wortwörtlich handle es sich um "a conscious process of intimidation by which all men keep all women in a state of fear".
Die folgende Übersetzung ins Deutsche muss als These in ihre Bestandteile zerlegt werden, um die ideologische Stoßrichtung aufzuzeigen, die aktuell medial betrieben wird.
- "ein bewusster Prozess der Einschüchterung,
- durch den alle Männer
- alle Frauen
in einem Zustand der Angst halten."
Ergänzt werden muss diese These noch um den unterstellten Zweck, das "um zu": männliche Herrschaft (Patriarchat) aufrechtzuerhalten und zu reproduzieren.
D.h. jegliche Form von "Gewalt gegen Frauen" ist in dieser Ideologie der Beweis für eine Form "patriarchaler Herrschaft". Zu diesem Zweck werden Statistiken frisiert, ganz allgemein die Realität auf den Kopf gestellt und dann per medialer Propaganda verbreitet.
Eine sehr gute Übersicht findet ihr auf https://feministischeirrtuemer.de
Speziell zum Thema "Häusliche Gewalt" kann man hier auch nachvollziehen, mit welchen Mitteln und Tricks gearbeitet wird: https://feministischeirrtuemer.de/haeusliche-gewalt-geht-ueberwiegend-von-maennern-aus/
3. Die Bildunterschrift "Protestaktion gegen Femizide in Mexiko" sollte uns einen konkreten Blick auf die mexikanischen Verhältnisse und deren medialer Darstellung werfen lassen.
Am 21.7.2020 titelte SPON: "Mexiko meldet so viele Morde und Femizide wie nie zuvor"
https://www.spiegel.de/ausland/mexiko-meldet-so-viele-morde-und-femizide-wie-nie-zuvor-a-fbf11e55-85a4-449a-ae5d-2a67bab56d3a
Unter dem Titel: "Während die Zahl anderer Schwerverbrechen durch die Corona-Pandemie abnahm, wurden in Mexiko im vergangenen Halbjahr so viele Menschen ermordet wie noch nie. Insbesondere die Gewalt gegen Frauen nimmt zu."
Und weiter: "Von Januar bis Juni dieses Jahres waren es insgesamt 17.982 Mordopfer, teilte Mexikos Sicherheitsminister Alfonso Durazo mit. (...) Immer stärker von der Gewalt betroffen sind dabei Frauen. 489 wurden Opfer von sogenannten Femiziden - also wegen ihres Geschlechts umgebracht."
Folgt man jedoch dem Link zum SPON Artikel vom 26.5.2020 https://www.spiegel.de/ausland/mexiko-zahl-ermordeter-frauen-erreicht-im-april-neuen-hoechststand-a-39868476-018c-4dc8-91a5-1e0ae022544f
folgt der Titel "Zahl ermordeter Frauen in Mexiko erreicht neuen Höchststand" und (kursiv von mir) "Im April sind in Mexiko mehr Frauen ermordet worden als in jedem anderen Monat in den vergangenen fünf Jahren. Knapp ein Fünftel davon wurde mutmaßlich Opfer eines Femizids."
Konkret: "Mexikos Amt für öffentliche Sicherheit zählte in einer am Montag veröffentlichten Statistik 337 Frauen, die im vergangenen Monat mutmaßlich Opfer von Morden wurden."
Zur Gesamtzahl aller Mordopfer: "Die Zahl der Mordopfer insgesamt sank im Vergleich zum März um 1,9 Prozent auf 3020."
Was bedeutet, auf 337 weibliche Mordopfer kommen 2683 männliche.
Der Frauenanteil an den Mordopfern ist also 11,2% oder anders herum: Männer sind zu 88,8% davon betroffen gewesen, Opfer geworden zu sein (wahrscheinlich einfach nur, weil sie Männer sind). Und wohlbemerkt: Die 11,2% waren der "neue Höchststand".
Von den 17.982 Mordopfern von Januar bis Juni 2020 waren mutmaßlich (! siehe oben) 489 Frauen Opfer eines "Femizids".
Das wäre ein Anteil von 2,7%.
Der Text: "Immer stärker von der Gewalt betroffen sind dabei Frauen." widerspricht fundamental den Daten, selbst wenn die Definition noch so ausgeweitet worden ist.
Auch das ist ein Klassiker feministischer "Forschung".