cynicus schrieb am 14. November 2001 21:30
> Misespeter schrieb am 14. November 2001 18:34
>
> jetzt hab ich aber dummerweise keinen sozialkundelehrer, den ich
> fragen
> könnte. warum sinken also nicht die preise? meiner meinung nach,
> weil
> die leute immer noch den "müll" kaufen, den die werbung ihnen
> andreht.
> will damit sagen, es gibt immer noch genug absatz. außerdem kann
> der
> preis nicht ins bodenlose fallen. selbst der weltmarktpreis sinkt
> nicht
> ins bodenlose. (der wohl niedrigste preis). das produkt darf
> jedenfalls
> die herstellungskosten nicht übersteigen. und weil in anderen
> länder
> güter zum hungerslohn für die arbeiter hergestellt werden, können
> sich
> die arbeiter das produkt natürlich noch nicht leisten. hinzu kommt,
> dass auch der überschuß in der produktion irgendwie abgesetzt
> werden
> muss. aber deswegen zahlt der erzeuger nicht noch geld auf seine
> ware
> drauf.
Stimmt. Ausserdem wird staendig Geld gedruckt, nur drueckt sich das
nicht in einer Inflation aus. Lediglich wird die natuerliche Deflation
dadurch konterkarriert (aber auch der Wert des Lohns der Arbeiter
vermindert. Denn alle Gueter, die nicht einfach vermehrt werden koennen
(iehe Mieten) werden teurer, wenn der Geldstock ungedeckt ansteigt)
Mit dem Hungerlohn ist das so eine Sache. Das gibt es. Aber es ist
nicht so tragisch, wie in den Medien immer verbreitet wird. Erstens
sind in den Entwickklungslaendern die Leute nicht so gesetzestreu wie
in Deutschland und es gibt eine riesige Schwarzwirtschaft, die oftmals
groesser oder genauso gross ist wie die offizelle Wirtschaft. Was
heisst das? Das heisst, wenn ein Arbeiter offiziell lt. Statistik im
Schnitt $ 100 verdient, so hat er in Wirklichkeit $300 in der Tasche
($100 Lohn + $ 200 Nebeneinnahmen, auf die er keine Steuern abfuehrt).
Und damit kann man in Entwicklungslaendern schon ganz gut leben. Soewas
sieht man haeufig. Mit den offiziell angegebenen Zahlen koennten die
meisten Menschen gar nicht ueberleben.....
> > die das belegen....zB. die vorstellung dass kriegszerstoerung
> fuer
> > die wirtschaft gut waere (Bastiat bewies vor 200 jahren das
> gegenteil)
> ok. was bastiat bewies weiß ich nicht. ich muss meine aussage
> relativieren. es kommt auch immer darauf an, wer den krieg gewinnt,
> wie
> er geführt wird, und was die medien zum krieg propagieren.
> wollte nur sagen, dass es durchaus wirtschaftsvorteile geben kann -
> dass dies nicht so sein muss (oder eigentlich immer ist), ist
> sicherlich richtig. aber, dass es keine wirtschaftlichen interessen
> in
> einem krieg gibt, bezweifle ich. (u.a. deswegen hat sich die usa in
> den
> ersten und zweiten weltkrieg eingemischt - nicht nur!!! aber auch
> wegen
> dem wirtschaftl. aspekt)
>
Natuerlich verdienen einige am Krieg, und haben daher massive
Interessen. Leider haben diese Leute oft einen guten Draht zu den
Politikern. Die Wirtschaft, und die Gesellschaft als ganzes machen aber
ein schlechtes Geschaeft.
> > oder
> > auch die idee, dass benzin ueberteuert waere (ist es nicht, es
> ist
> > ueberbesteuert).
>
> das war mein fehler. bzw. muss ich dir da recht geben. dennoch
> steigen
> in krisensituationen (nicht immer) die benzinpreise - sowohl der
> weltmarktspreis als auch durch steuern. (in diesem
> "anti-terror-krieg"
> z.b. steigt die tabaksteuer, aber das ist ein anderes thema)
Schoen, wenn jemand auch mal seinen Fehler zugibt.
> > niemandem mehr sagen darf, das die dinge nicht so sind, wie er
> sie
> > wahrnimmt, dann verletzt man seine gefuehle....nimms als anstoss
> tja, so ist das wohl. allerdings bin ich wirklich nicht in meinen
> gefühlen verletzt worden. ich entschuldige mich für meinen tonfall
> -
> und wie oben bereits erwähnt, ein bißchen spannung im gespräch
> schadet
> nicht unbedingt (solang es im rahmen bleibt, und das ist es meiner
> meinung bisher geblieben)
Genau so seh ich das auch.
> > ps: haben die usa eigentlich im 2.wk große verluste gemacht,
> oder
> > > auch
> > > was gewonnen?
> >
> > bin nicht dabeigewesen, kanns also nicht mit sicherheit sagen.
> wenn
> > du mich fragst, haben sie grosse verluste gemacht: sie haben ihre
> > republik verloren (obwohl das eigentlich schon mit lincoln
> > verfruehstueckt war)
> den punkt hab ich weiter oben schon abgehandelt - es gab auch
> wirtschaftl. gründe für die usa.
Klar. Auch hier gewinnen wieder einige viel. Und vielleicht
profitierten sogar auch die Mehrheit der Amerikaner materiell davon
(bis auf die, die auf dem Schlachtfeld ihr Leben lassen mussten). Aber
dennoch glaube ich, das sie als Nation verloren haben: Amerika war
einst gegruendet als Staat von Leuten, die aus Europa geflohen waren,
weil sie mit den Kriegen und dem Machtgerangel der europaeischen
Gesellschaft nichts mehr zu tun haben wollten. Sie wollten sich eine
neue Welt erschaffen. Diese Welt haben sie verloren, und sind
stattdessen zurueck in die Kriege nach Europa (und der ganzen Welt)
getreten. Schade eigentlich.
Gruss
Misespeter
> Misespeter schrieb am 14. November 2001 18:34
>
> jetzt hab ich aber dummerweise keinen sozialkundelehrer, den ich
> fragen
> könnte. warum sinken also nicht die preise? meiner meinung nach,
> weil
> die leute immer noch den "müll" kaufen, den die werbung ihnen
> andreht.
> will damit sagen, es gibt immer noch genug absatz. außerdem kann
> der
> preis nicht ins bodenlose fallen. selbst der weltmarktpreis sinkt
> nicht
> ins bodenlose. (der wohl niedrigste preis). das produkt darf
> jedenfalls
> die herstellungskosten nicht übersteigen. und weil in anderen
> länder
> güter zum hungerslohn für die arbeiter hergestellt werden, können
> sich
> die arbeiter das produkt natürlich noch nicht leisten. hinzu kommt,
> dass auch der überschuß in der produktion irgendwie abgesetzt
> werden
> muss. aber deswegen zahlt der erzeuger nicht noch geld auf seine
> ware
> drauf.
Stimmt. Ausserdem wird staendig Geld gedruckt, nur drueckt sich das
nicht in einer Inflation aus. Lediglich wird die natuerliche Deflation
dadurch konterkarriert (aber auch der Wert des Lohns der Arbeiter
vermindert. Denn alle Gueter, die nicht einfach vermehrt werden koennen
(iehe Mieten) werden teurer, wenn der Geldstock ungedeckt ansteigt)
Mit dem Hungerlohn ist das so eine Sache. Das gibt es. Aber es ist
nicht so tragisch, wie in den Medien immer verbreitet wird. Erstens
sind in den Entwickklungslaendern die Leute nicht so gesetzestreu wie
in Deutschland und es gibt eine riesige Schwarzwirtschaft, die oftmals
groesser oder genauso gross ist wie die offizelle Wirtschaft. Was
heisst das? Das heisst, wenn ein Arbeiter offiziell lt. Statistik im
Schnitt $ 100 verdient, so hat er in Wirklichkeit $300 in der Tasche
($100 Lohn + $ 200 Nebeneinnahmen, auf die er keine Steuern abfuehrt).
Und damit kann man in Entwicklungslaendern schon ganz gut leben. Soewas
sieht man haeufig. Mit den offiziell angegebenen Zahlen koennten die
meisten Menschen gar nicht ueberleben.....
> > die das belegen....zB. die vorstellung dass kriegszerstoerung
> fuer
> > die wirtschaft gut waere (Bastiat bewies vor 200 jahren das
> gegenteil)
> ok. was bastiat bewies weiß ich nicht. ich muss meine aussage
> relativieren. es kommt auch immer darauf an, wer den krieg gewinnt,
> wie
> er geführt wird, und was die medien zum krieg propagieren.
> wollte nur sagen, dass es durchaus wirtschaftsvorteile geben kann -
> dass dies nicht so sein muss (oder eigentlich immer ist), ist
> sicherlich richtig. aber, dass es keine wirtschaftlichen interessen
> in
> einem krieg gibt, bezweifle ich. (u.a. deswegen hat sich die usa in
> den
> ersten und zweiten weltkrieg eingemischt - nicht nur!!! aber auch
> wegen
> dem wirtschaftl. aspekt)
>
Natuerlich verdienen einige am Krieg, und haben daher massive
Interessen. Leider haben diese Leute oft einen guten Draht zu den
Politikern. Die Wirtschaft, und die Gesellschaft als ganzes machen aber
ein schlechtes Geschaeft.
> > oder
> > auch die idee, dass benzin ueberteuert waere (ist es nicht, es
> ist
> > ueberbesteuert).
>
> das war mein fehler. bzw. muss ich dir da recht geben. dennoch
> steigen
> in krisensituationen (nicht immer) die benzinpreise - sowohl der
> weltmarktspreis als auch durch steuern. (in diesem
> "anti-terror-krieg"
> z.b. steigt die tabaksteuer, aber das ist ein anderes thema)
Schoen, wenn jemand auch mal seinen Fehler zugibt.
> > niemandem mehr sagen darf, das die dinge nicht so sind, wie er
> sie
> > wahrnimmt, dann verletzt man seine gefuehle....nimms als anstoss
> tja, so ist das wohl. allerdings bin ich wirklich nicht in meinen
> gefühlen verletzt worden. ich entschuldige mich für meinen tonfall
> -
> und wie oben bereits erwähnt, ein bißchen spannung im gespräch
> schadet
> nicht unbedingt (solang es im rahmen bleibt, und das ist es meiner
> meinung bisher geblieben)
Genau so seh ich das auch.
> > ps: haben die usa eigentlich im 2.wk große verluste gemacht,
> oder
> > > auch
> > > was gewonnen?
> >
> > bin nicht dabeigewesen, kanns also nicht mit sicherheit sagen.
> wenn
> > du mich fragst, haben sie grosse verluste gemacht: sie haben ihre
> > republik verloren (obwohl das eigentlich schon mit lincoln
> > verfruehstueckt war)
> den punkt hab ich weiter oben schon abgehandelt - es gab auch
> wirtschaftl. gründe für die usa.
Klar. Auch hier gewinnen wieder einige viel. Und vielleicht
profitierten sogar auch die Mehrheit der Amerikaner materiell davon
(bis auf die, die auf dem Schlachtfeld ihr Leben lassen mussten). Aber
dennoch glaube ich, das sie als Nation verloren haben: Amerika war
einst gegruendet als Staat von Leuten, die aus Europa geflohen waren,
weil sie mit den Kriegen und dem Machtgerangel der europaeischen
Gesellschaft nichts mehr zu tun haben wollten. Sie wollten sich eine
neue Welt erschaffen. Diese Welt haben sie verloren, und sind
stattdessen zurueck in die Kriege nach Europa (und der ganzen Welt)
getreten. Schade eigentlich.
Gruss
Misespeter