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mehr als 1000 Beiträge seit 31.10.2001

The broken window fallacy

   VelvetGreen schrieb am 13. November 2001 22:28


> > Ohne Staat kann es keine Kriegswirtschaft geben. Grund: Private
> > Konsumenten investieren nicht in Ruestung.

> Und wie ist das mit verfeindeten Stämmen, Befreiungsbewegungen und
> Terroristen? Jeder, der Macht ausüben will, muß diese irgendwie
> sichern.

Sind alle bereits politische, prestaatliche, nicht wirtschaftliche
Strukturen....aber selbst hier wird deutlich: es gibt keine
Terroristen, Befreiungsbewegungen oder Staemme mit 300 Milliarden
Dollar Ruestungsbudgets. Sowas gibt es nur beim Staat.



> > Darum muss ja der Staat stark sein, um stark geruestet zu sein.
> > Schwache Staaten bedeuten schwache Ruestungsindustrie.

> Kommt darauf an, was man unter starkem Staat versteht.
> Ein Staat, der seine Bewohner in Schach halten muß, braucht natür-
> lich Waffen. Eine starke Demokratie braucht wohl eher weniger
> Waffen.

Ein starker Staat ist ein Staat, der seine Gesetze durchsetzn kann,
also ein Staat, der Gewalt ueber seine Buerger hat. Ueberall, wo solche
Staaten existieren, gibt es starke Ruestungsindustrien. Denn Macht wird
bekanntlich immer missbraucht, und es gibt kein besseres
Missbrauchsinstrument als die Ruestungsindustrie. 



> -> Kapital wird nicht vernichtet - es wechselt nur den Besitzer.

> > Grosser Denkfehler. Am Ground Zero wurde eine Menge Kapital
> > vernichtet. Dies kann auch nicht mehr den Besitzer wechseln.

> Die ehemaligen Besitzer waren bestimmt gut versichert ...
> Die Arbeitslosen der Bauindustrie haben kräftig zu tun.

Das aendert nichts daran, dass das Kapital vernichtet ist. Es ist nicht
das Kapital des Immobilienbesitzers, das einstuerzt, sondern das des
Versicherungsunternehmens. Trotzdem ist das Kapital weg.


> > ERFOLGREICHER Krieg externalisiert den Kapitalverlust, indem er
> nur
> > das Kapital des Gegners vernichtet.

> Es wird nicht vernichtet, sondern übernommen.

Ein zerstoertes Haus kann nicht uebernommen werden, eine zerstoerte
Fabrik ist einfach nur nichts mehr wert. In Jugoslavien wurde die
Indutrie nicht uebernommen, sondern zerstoert. (Was allerdings
uebernommen wurde, ist der Markt).



> Für jede zerbombte Fabrik, jede zerbombte Lehmhütte entstehen
> wieder neue, die sonst nicht so schnell gebaut werden würden.

Das ist ein alter Denkfehler, der schon vor zweihundert Jahren in der
Oekonomie widerlegt wurde. Siehe Bastiats 'broken window fallacy'. Ein
Kardinalfehler im Wirtschaftsdenken aller linken Oekonomen!

http://www.aims.ca/Media/2001/prsep0701.htm

 
> > Alles Kapital, dass durch Buschladen fliesst (Steuergelder) war
> > ja vorher auch schon da, und waere ohne den Krieg, anderweitig
> > verwendet worden.

> Ohne den Krieg hätte die Rüstungsindustrie das Kapital nicht so
> ohne weiteres vom Steuerzahler bekommen. 

Genau so ist es. Der Komplex holt sich das Geld per Staatsgewalt vom
Steuerzahler. Der Steuerzahler bezahlt die Zertstoerung und den
Wiederaufbau! Er muss also nicht nur das zerstoerte Kapital ersetzen
(das Geld fehlt ihm jetzt fuer anderes), sondern er bezahlt auch noch
fuer die Zerstoerung (das Geld fehlt ihm auch fuer anderes!)


> > Die effektiv zerstoerten Gueter vermindern aber das
> Gesamtkapital.
> > Wenn diese jatzt wieder aufgebaut werden, durch Konfiszierung von
> > Privatkapital (Steuern) dann gehen der Wirtschaft alle die Dinge
> > verloren, die ohne den Krieg und die nachfolgende Konfiszierung
> mit
> > diesen Geldern angestellt worden waeren.

> Sie gehen der Gesellschaft verloren, nicht der Wirtschaft.

Gesellschaft und Wirtschaft sind ein und das selbe. Definition von
Wirtschaft: Das akkumulierte gesamte produktive Tun aller Individuuen
einer Gesellschaft. Was du als Wirtschaft bezeichnest, ist eine
Teilgruppe aller Individuen. 


> > Waeren die Haeuser nicht kaputtgebombt, und muessten wieder
> > aufgebaut werden, dann waere das Geld vielleicht in neue
> > Krankenhaeuser oder Fabriken investiert worden.

> Krankenhäuser an sich bringen aber erstmal kein neues Kapital.

Karnakenhaeuser sind Kapital. (Investitionen mit denen eine
gewuenschte, und bezahlte Leistung erbracht wird)



 


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