Mein Verständnis von Antisemitismus ist, dass dieser einen Unterfall von Rassismus darstellt. Beim Antisemitismus wird die Religion in den Vordergrund gestellt und die kulturellen Eigenarten, die sich aufgrund der Religion bei deren Angehörigen heraus gebildet haben. Der deutsche Faschismus vermischte diese Form von Verachtung noch mit der vermeintlich biologischen "Minderwertigkeit" der Betroffenen und fabulierte daraus auch gleich eine moralische Komponente, konstruierte daraus eine Schuld für alle denkbaren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen "Fehlentwicklungen".
Wie jegliche Form von Rassismus, ist das alles aus Angst vor dem Fremden als Konkurrent begründet, den es auch mit Herabwürdigung und Verachtung zu strafen gilt, was diese Angst dann wohl relativieren soll.
Heute ist der Begriff des Antisemitismus aber mißbräuchlich ausgedehnt und bezieht den ursprünglich nicht damit verbundenen Staat Israel so mit ein, dass Kritik am politischen Handeln der israelischen Regierung mit dem o.g. gleichgesetzt wird. Ein gefährliches Konzept, dass den politisch Verantwortlichen einen Freibrief für alles denkbare in die Hand gibt, wofür andere Staaten oder deren Verantwortliche zu recht zu kritisieren sind.
Also: Es werden zweierlei Maßstäbe angelegt. Und das hat noch niemals zu etwas Gutem geführt. U.a. zu Antisemitismus...
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