FIAE-Flix schrieb am 06.07.2023 15:32:
klaudie schrieb am 06.07.2023 14:49:
only_me schrieb am 06.07.2023 13:14:
Also hätte man Hitler 1939/40/41 einfach gewähren lassen,
Genau dafür war München da.
Man hat den deutschen Staatsbankrott durch die deutsche Hochrüstung vermieden, in dem man Berlin die österreichische und tschechische Staatsbank zum Frass vorgeworfen hat. So konnte die deutsche Zahlungsunfähigkeit vermieden werden (innenpolitisch übrigens vor allem durch die Reichsprogromnacht). Die deutsche Hochrüstungspolitik war nie lang oder mittelfristig ökonomisch gedeckt, zumeist nicht mal kurzfristig.
Außerdem wurde durch München der sowjetische Versuch einer frühen kriegsvermeidenden Antihitler-Koalition (siehe Litwinow) erfolgreich und nachhaltig torpediert. Die Ausrichtung der deutschen Kriegsmaschine nach Osten wurde so erfolgreich betrieben. Erst danach kam der Hitler-und Stalin-Pakt mit dem neuen Außenminister Molotow zu Stande.
Die Appeasement-Politik war niemals dazu da, den 2. Weltkrieg zu verhindern. Sie sollte die faschistische Wehrmacht nur gen Osten lenken. Nicht umsonst hat man 1939 Polen nach dem faschistischen Überfall vertragsbrüchig ohne reale Unterstützung allein gelassen.
Während Stalin gemeinsam mit Hitler Polen überfallen hat und die das 3. Reich massiv mit Lieferungen unterstützt hat.
Überfallen? Stalin ist lediglich bis zur völkerrechtlich festgelegten sowjetischen Westgrenze marschiert. Dabei hat er das durch Polen 1920 widerrechtlich besetzte sowjetische Territorium befreit. (Versailler Vertrag, Curzon-Linie)
Das allerdings erst, nachdem Polen ein sowjetisches Beistandsangebot gegen Hitler ausgeschlagen hat.
Warum auch sollte Stalin bereits 1939 sowjetisches Territorium von Hitler besetzen lassen?
Sorry aber wenn man meint der Westen hat da "böse" gehandelt,
Frankreich und GB hatten Polen militärischen Schutz bei einem Überfall Deutschlands garantiert. Entsprechend erklärten sie am 3 .September 1939 Deutschland den Krieg. Sie führten allerdings selber keinerlei aktive Kampfhandlungen gegenüber Deutschland durch. Und das obwohl die Deutsche Westgrenze militärisch nahezu vollständig entblösst war (es gab wohl dort etwa ganze 2 Division) und alle deutschen Truppen an der Ostgrenze standen.
was soll man dann erst zu Stalin sagen?
Bevor Du etwas zu Stalin äußerst, solltest Du vielleicht Dich erstmal mit der realen Politik der Westmächte beschäftigen.
Und das heißt. München war 1938 vor dem Hitler-Stalin-Pakt. Und München 1938 war auch eine Absage an die von Litwinow geprägte sowjetische Außenpolitik, die auf ein gemeinsames politisches und militärisches Einhegen des Faschismus durch die nichtfaschistischen Staaten gesetzt hat.
Der hat sicher niemals gehofft, dass die Nazis und der Westen sich die Köpfe einschlagen, nicht wahr?
Stalin hatte den faschistischen Überfall erwartet. Allerdings erst für 1942 oder 1943.