Ansicht umschalten
Avatar von kulinux
  • kulinux

mehr als 1000 Beiträge seit 29.01.2001

Re: Planungen der NATO für Umsturz in Belarus laufen seit mindestens 2000

PippiLangstrumpf schrieb am 19.08.2020 18:35:

Wenn es dazu satte zwanzig Jahre braucht, und einen Lukaschenko, der auch noch eine Wahl fälscht, ist die NATO komplett unfähig.

Ich bin ja nun der letzte, der die NATO "verteidigen" möchte, aber angesichts des Chaos, dass sie in fast allen Ecken der Welt angerichtet hat und am Köcheln hält – Krieg ist schließlich das beste Geschäft –, ist das gar nicht so verwunderlich.
Vor allem, wenn man einrechnet, dass es in Belorus keine Privatisierung der Produktionsmittel, des Bodens oder des Gesundheitswesens gegeben hat, die zusammen mit der wirtschaftlichen Nähe zu Russland für einen verhältnismäßigen Wohlstand sorgt, von dem Ukrainer nur träumen (bzw. an den sie sich vielleicht noch dunkel erinnern) können.
Überhaupt ist mir unklar, wie man das Bsp. Ukraine vor Augen wegen Lukaschenkos Tricksereien – ich bin überzeugt, dass sein Wahlsieg einer war, wenn auch vielleicht nur mit 60-70% Zustimmung – jetzt sich den Einflüsterungen derselben NGOs anschließt und "Demokratie" fordert. Dass die Weißrussen etwas anderes bekommen könnten als die Ukrainer glaubt ja wohl kein Mensch.

Und selbst Estland, wo ich inzwischen ein paar Mal war und wo es ziemlich gut aussieht was den Wohlstand anbelangt, lebt ja in nicht geringem Maße von Zuwendungen der EU und vor allem der vielen ausgewanderten Esten. Das wäre im deutlich größeren Belarus sicherlich nicht so übertragbar bzw. erwartbar – von der EU-Mitgliedschaft ganz abgesehen.

Also, die arme NATO tut sicherlich an allen ihren Fronten ihr "Bestes" – Belarus war einfach noch nicht wichtig genug (ohnehin musste erst die Ukraine umgekrempelt werden) und vielleicht dank seiner besonderen Wirtschaftsstruktur auch nicht so anfällig.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten