s.reihle schrieb am 21.04.2023 09:00:
Die Erklärung ist zwar sicher nicht so gemeint, aber garnicht so falsch. Ein Marshall-Plan wäre wohl die einzige Rettung gewesen, nachdem die Pérons nach dem Krieg das zuvor stinkreiche Land so richtig heruntergewirtschaftet hatten.
Den Marshall-Plan gab es auch nur, weil dessen Initiatoren in Westdeutschland einen Außenposten brauchten der auch zugleich als Schaufenster dient. Denn der angrenzenden Osten stand unmittelbar unter Kontrolle eines geopolitischen Herausforderers der sich in grundlegenden politisch-ökonomischen Fragen zu unterscheiden vorgab. Dies war in Lateinamerika einzig während der Kubakrise der Fall. In den restlichen Lateinamerikanischen Ländern kam es nie über den Verdacht hinaus der Sowjetunion nahezustehen, weil die USA Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt haben um ihren kolonialen Hinterhof "sauber" zu halten. In Chile war sogar der gewaltsame Sturz einer demokratischen Regierung und die Installation eines Marionettendiktators ohne nennenswerte Konsequenzen möglich. Wozu also dort ein Schaufenster wie die BRD errichten?