BMW macht zum Beispiel die Werbung für seinen "Zukunftsbaukasten", also die Palette der geplanten Elektroautos, ausgerechnet mit einem Koloss von Fahrzeug, der vermuten lässt, man wolle ihn in Bürgerkriegszonen verkaufen.
Wer braucht solche Autos? Wer kann sie sich leisten? Das sind offensichtlich keine Fahrzeuge, die für eine breite Käuferschicht gedacht sind.
Denn zum einen kann sich die Mehrheit der Bevölkerung derartige Stadtpanzer gar nicht leisten, zum anderen gibt es in den ohnehin überfüllten Städten für sie auch keinen Platz, ohne den Raum anderer noch weiter einzuschränken.
Das liegt daran, dass der Hersteller einen möglichst großen Kundenkreis gewinnen will bzw. in anderen Ländern die Straßen ohnehin breiter sind. Und außerhalb von ein paar wenigen Ländern wie D sind auch Kombis viel schwerer zu verkaufen als SUVs (BTW: Ich hätte auch lieber eine Schrägheck-Limousine wie meinen Megane III aber insb. mit der Reichweite und Ladeleistung eines Ioniq 5). Das sichert es Arbeitsplätze bei deutschen Firmen. Dabei darf man die ganzen in der Öffentlichkeit meist eher unbekannten Zulieferer nicht vergessen, die eben auch an solchen Fahrzeugen beteiligt sind.
Mal davon abgesehen schränkt der ÖPNV den Platz für andere noch mehr ein. Selbst solche fetten SUV kann man recht gut in moderneren Parkhäusern "stapeln" bzw. werden oft ohnehin auf Privatgrundstücken geparkt. Busse & Co. aber nicht. Außerdem fahren PKW nur, wenn sie gebraucht werden. Der ÖPNV fährt auch zieml. leer mit riesigen Fahrzeugen herum, verschwenden dabei Energie und behindern den Verkehr (z. B. weil man bei zwei direkt gegenüberliegenden Bushaltestellen die Haltebuchten entfernt hat oder weil sie nicht 50km/h fahren, wo man selbst mit dem PKW problemlos die erlaubten 50km/h fahren kann).
Doch irgendwie veranschaulichen diese Fahrzeuge ganz gut die realexistierende Klassengesellschaft, in der die einen von der Polizei aus ihren Wohnungen in die Obdachlosigkeit geworfen werden, damit die Aktien der anderen stattliche Renditen abwerfen.
... weil ein paar Trottel in der Stadtverwaltung das Tafelsilber (Sozialwohnungen) verschwerbelt haben. Wieso wurde das nicht erwähnt?!
Zur Klassengesellschaft gehört übrigens auch, dass der zweitreichste Mann der Welt einen "einstelligen Milliardenbetrag" vom Land Brandenburg geschenkt bekommt, wie die Berliner Zeitung berichtet. Unter anderem mit diesem Geld baut er derzeit vor den Toren Berlins eine Fabrik, damit künftig der wohlhabende Mittelstand den Plebs ganz umweltfreundlich mit Elektro- statt mit Diesel-Monstern von der Straße drängen kann.
Dort entstehen Arbeitsplätze. Davon profitieren direkt und indirekt die angesprochenen Personenkreise denen es z. T. nicht so gut geht. Leider ist es auch innerhalb der EU so einfach Regierungen gegeneinander auszuspielen, sodass man extreme Förderungen für "Ich schaffe Arbeitsplätze" bekommen kann. Das hätte man auch im Artikel erwähnen sollen.
notting