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  • trainspotter (1)

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Kostenrechnung und Rahmenbedingungen

Karolis schrieb am 27.02.2021 11:22:

Damit es am Geld liegen kann, muss es so sein, dass es sich nicht lohnt, dass man also mit ÖPNV unter dem Strich draufzahlt. Denn wenn man damit Geld sparen könnte (unter Berücksichtigung, wieviel einem die Verbesserungen wert sind), dann würde man es tun.

Also ist ÖPNV Geldvergeudung.

Das ist nachweislich falsch und stimmt nur dann wenn man rein betriebswirschaftlich rechnet ohne externen Nutzen. Also umgekehrt zum Auto, bei dem immer die externen Kosten unterschlagen werden.

Es gibt eine Reihe einschlägiger Studien, so zur KVB (Köln) oder auch vom VDV. Links reiche ich nach, wenn ich sie gefunden habe.

Auch Deine Behauptung, unsere Gesellschaft wäre zu dumm, um einen kostendeckenden, öffentlichen Verkehr zu betreiben, stimmt nicht und wird durch die Geschichte widerlegt: Bis zum ersten Weltkrieg wurde der Staatshaushalt zu über 50% aus den Gewinnen der Eisenbahnen bestritten. Nach dem ersten Weltkrieg hat die Reichsbahn - nicht der Staatshaushalt - die Reparationen an die Siegermächte bezahlt. Der Bau der Autobahnen unter Hitler wurde von der Reichsbahn durchgeführt und bezahlt... Und selbst die Bundesbahn hat in einem Jahr ihres Bestehens Gewinn abgeworfen, bevor diese von den Pensionen für den wegen des zweiten Weltkrieges aufgeblähten Personalapparat regelmäßig aufgefressen wurden. Erst der forcierte Straßenbau - nicht zuletzt unter dem Minister Leber - hat zu Strukturen geführt, in denen die direkte Kostendeckung öffentlichen Verkehrs nicht mehr vorstellbar scheint. Es waren bewußte, politische Entscheidungen, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, daß die Eisenbahn auf die Verliererstraße geriet.

trainspotter

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