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  • 1Hz

mehr als 1000 Beiträge seit 27.09.2019

Re: Telepolis und technische Themen - kann nur schief gehen

Nein, eben nicht.

1.) Es wird in diesen Studien nicht der Anteil regenerativer Energien zugrunde gelegt, den wir derzeit haben, sondern ein in die Zukunft Prognostizierter. Denn der Derzeitige würde nicht ausreichen.

2.) Ein weiteres Problem liegt aber eben darin, dass dieser Anteil einfach dem Elektroauto angerechnet wird. Was aber falsch ist. Denn wenn man sein Elektroauto an die Steckdose anschließt, scheint die Sonne nicht heller, bläst der Wind nicht stärker und fließt auch das Wasser nicht schneller. Sondern dieser zusätzliche Energiebedarf muss durch konventionell erzeugte Energie gedeckt werden. Bedeutet: wir tauschen größtenteils Benzin/Diesel gegen Kohle/Atomstrom. Und damit findet keine Amortisation der CO2-Investition statt.

3.) Es wurde für diese Berechnungen einfach die durchschnittliche Kilometerleistung von Verbrennern herangezogen. Grob 15.000 km pro Jahr. Elektroautos fahren aber deutlich weniger. Da sie zum einen eine deutlich geringere Reichweite haben und zum anderen vielfach nur als Zweit- oder Drittfahrzeug angeschafft werden. Also eigentlich maßgeblich Kurzstrecke fahren. Selbst wenn man also Punkt 1 und 2 ignoriert, würde das wiederum auch dazu führen, dass sich die CO2-Investition nicht amortisiert, da die entsprechend nötige Nutzung nicht stattfindet.

4.) Es gibt zahlreiche weitere Effekte, die einer Einsparung entgegen stehen. Zum Beispiel, dass Elektroautos massiv zusätzlich subventioniert werden und dies das Marktvolumen des Kraftverkehres weiter erhöht. Selbst wenn man obige Punkte ignorierte, würde dadurch eine doch erzielte Einsparung wieder zunichte gemacht. Wie gesagt: zzgl. zahlreicher weiterer Effekte.

Das lustige ist, dass aber selbst dann, wenn Elektroautos sich binnen der Nutzungszeit amortisieren würden, was nicht gegeben ist, aber egal, selbst dann - würde es für Jahrzehnte zu einer massiven Erhöhung des CO2-Ausstoßes kommen.

Wenn man nicht das einzelne Fahrzeug sondern die Summe der Fahrzeuge betrachtet. Wir haben ja einen CO2-Rucksack, der abgetragen wird, die CO2-Investition. Die dann angeblich im laufendem Betrieb irgendwann zu einer Einsparung führen soll. Dies findet aber vor dem Hintergrund statt, dass ja alle Verbrenner durch Elektroautos ersetz werden sollen, mithin also die Produktion von Elektroautos zunimmt. Stark vereinfacht: im ersten Jahr kauft man 10 Einheiten und spart eine. Im zweiten Jahre kauft man 20 Einheiten und spart 2. Das ist eine mathematische Folge. Die kann man fortsetzen. Dabei baut sich aber ein immer größerer CO2-Rucksack auf. Das ist wie eine Schuldenfalle. Es kommt mindestens binnen Jahrzehnten nicht zu einer Reduzierung sondern zu einer Erhöhung des CO2-Ausstoßes.

Ich habe das auch mal durchkalkuliert. Ich bin nicht nur mathematisch hochbegabt sondern habe genau solche Berechnungen auch gelernt. Wenn man als Parameter die günstigsten Annahmen aller verfügbaren Studien zugrunde legt und großzügig nach unten abrundet, ergibt sich eine Erhöhung der CO2-Belastung über ca. 30 Jahre hinweg. Nimmt man als Grundlage das Mittel der verfügbaren Studien, sind es 60 Jahre.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (27.02.2021 19:17).

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