Sehr richtig!
Abbas Khider ist ein sensibler Künstler. Was er über die
kafkaeske deutsche Bürokratie sagt, ist wahr. Sie ist nicht
in der Absicht grausam, aber in der Wirkung.
"Wer die Heimat verliert, verliert einen Teil seiner Seele."
Ja. Man kann die Heimat verlieren, wenn man aus ihr
weg geht (muss). Aber auch wenn man da bleibt und
die Heimat einem unter den Füßen weggenommen wird,
weil andere sie verändern.
Genau gegen solch einen Verlust der Heimat wehren sich
viele Menschen hierzulande in Stadtteilen von Dortmund,
Essen, Duisburg, Mannheim oder Berlin.
Den Verlust der Heimat erleben Flüchtlinge wie Hiesige.
Nur nicht alle gleich: die Reichen und Ökos in ihren gentry-
fizierten Vierteln mit QiGong-Kita und Bioladen - denen
wird die Heimat nicht unter den Füßen weggenommen.
Die kennen Refugees nur vom Wohltätigkeitsbasar.
Beide Seiten haben ähnliche Gefühle und Ängste: die
einen mussten die Heimat verlassen und in der Fremde
leben - den anderen wird die Heimat fremd.
Aufeinander einzuschlagen bringt nichts. Aggression und
Angriffe gegen 'Ungläubige' sind genauso falsch und
unmoralisch wie Aggression und Angriffe gegen Flüchtlinge.
Beiden Seiten wurde absichtlich Müll erzählt. Den einen:
"Deutschland wartet auf euch, ihr kriegt von Merkel ein
Auto,ein Haus und einen tollen Job."
Den anderen: "Jeder der kommt ist ein Krimineller,
Vergewaltiger, Terrorist oder mindestens Betrüger."
Den einen durch Schlepper, um Geld abzugreifen,
den anderen durch die AfD, um Wählerstimmen
abzugreifen.
Bestimmt wird jetzt gleich einer die Rassistenkeule
schwingen. Die gedankenlose Pro-Massenmigrations-
haltung in manchen linken Kreisen ist genauso
dogmatisch wie die Theologie mancher Kirchen.
Was für die einen 'Rassisten' sind, sind für die
anderen die 'Ungläubigen'.
Hau-drauf-Worten folgen Hau-drauf-Taten.
Wirklich ein schwarzes Loch.
Aus dem müssen wir rausklettern.