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  • Ammerländer

mehr als 1000 Beiträge seit 24.01.2021

Die Probleme des heutigen Journalismus....

werden an dem Artikel deutlich. Durch das Internet ist der Presse ein Großteil ihres Einkommens aus dem Anzeigengeschäft verloren gegangen. Aber auch Journalisten müssen ihre Miete zahlen.
Man muss als Journalist über die verschiedensten Themen schreiben. Man kann aber nicht Experte für alles sein (das kann nur Prof. Lesch, sorry, musste sein).
Man könnte natürlich Experten bitten, den Artikel auf Fehler zu überfliegen. Warum das nicht möglich ist, müssen Journalisten beantworten.

Zum Artikel: wer sich mit der Materie (Kernenergie) etwas auskennt, merkt sehr schnell, dass der Autor sich in der Materie nicht auskennt. Dass führt dazu, dass die einen schnell weiter blättern und die anderen etwas nicht ganz Richtiges lernen.
Im Artikel wirft der Autor einiges durcheinander. Es geht um zwei verschiedene Reaktortypen.
Alle Kernenergiereaktoren erzeugen den Strom letztendlich mit einer Dampfturbine und die am Ausgang der Dampfturbine erzeugte Wärme, wenn der Dampf wieder zu Wasser kondensiert, muss an die Umwelt abgeführt werden. Bei größeren Anlagen wird die Wärme praktisch immer über Wasser abgeführt. Ausnahmen sind die direkte Abgabe der Wärme an Luft.
Wieso braucht dann der Reaktor in der Wüste Gobi dann kein Kühlwasser? Weil es sich um einen kleinen Testreaktor handelt, der von Wissenschaftlern betrieben wird, der gar nicht zur Stromerzeugung ausgelegt ist. Die thermische Leistung dieses Reaktor beträgt 2 MW (zum Vergleich Biblis A: 3500 MW).
Kernkraftwerke haben einen oder zwei Kühlkreisläufe. Bei einem Kühlkreislauf ist das Kühlmittel immer Wasser, weil es als Dampf durch die Dampfturbine geht. Moderne Reaktoren haben zwei Kühlkreisläufe. Die erzeugte Wärme im Reaktor wird an den Primärkreislauf übertragen. Von dem gelangt die Wärme über einen Wärmetauscher an den Sekundärkreislauf, der immer mit Wasser betreiben wird (wg. Dampfturbine).
Für das primäre Kühlmittel hat man die Auswahl. Der Kugelhaufenreaktor wird mit Helium gekühlt.
Der Reaktor in der Wüste Gobi wird mit flüssigem Salz gekühlt. Im Englischen spricht man von "molten salt reactor", im Deutschen von "Flüssigsalzreaktor" . Der Autor nennt es "Thorium-Salz-Schmelzreaktor".
Es wurden auch schon Reaktoren mit flüssigem Natrium gekühlt, über Metallschmelzen (Blei) wurde auch schon nachgedacht.

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