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  • wbergman

27 Beiträge seit 18.12.2022

Re: Dazu passend die Stimmabgabe D zur Verurteilung von Nazismus

From Hell schrieb am 18.12.2022 13:14:

Diese Resolution wird seit 2005 jedes Jahr eingebracht, also lange vor dem Regimechange in Kiew und dem Ukrainekonflikt. Sie ist Resultat eines Auflebens der Ideologie, die Russland im letzten Jahrhundert über 20 Millionen Tote beschert hat, ergo nicht Ergebnis aktueller politischer Entwicklungen.

Oh, da habe ich wohl gerade etwas dazugelernt. Mea culpa würde ich mal sagen.

Kasperletheater? Es ist eine klare politische Positionierung zu einer Fragestellung, quasi die Gretchenfrage zum Nazismus. Mit allen politischen Konsequenzen.
Das Auswärtige Amt befürchtet dass aufgrund des Votings Nazismus unterstellt werden würde, obwohl solche Unterstellungen gar nicht von dieser Resolution abhängig sind, da die Resolution erstens einen konkreten Akteur gar nicht benennt, sondern nur die Ideologie verurteilen möchte und zweitens völlig unabhängig vom Abstimmungsergebnis weiterhin erhoben werden könnten.
Dass das Abstimmungsverhalten von Neonazis mißbraucht werden könnte zur Legitimierung ihrer Ideologie als nicht verurteilungswürdig befürchtet das Auswärtige Amt nicht?

Nunja, das "Kasperletheater" war hauptsächlich dem angenommenen Bezug zur aktuellen Politik geschuldet. Ich war davon ausgegangen, dass es sich um ein bischen Geplänkel rund um die angebliche "Entnazifizierungabsicht" drehte. Ich muss allerdings zugeben, dass ich eine derartige Erklärung generell ein wenig für Beiwerk halte. Nazismus ist auch ohne eine besondere Resultion weitestgehend geächtet.

Natürlich bestätigen Ausnahmen, wie eben ein gewisser Landstrich wo die Ehrung von Nazikoloborateuren scheinbar mindestens als akzeptabel gilt, dabei die Regel, auch wenn man natürlich sagen könnte, dass es sich dabei eben einfach generell um wenig fortschrittliche Orte handelt und die besagte Unsitte unabhängig spezieller Ächtungen ohnehin fortbestehen würde. Genau wie man anderenorts "Gründe" finden würde warum diese in irgendeinen speziellen Fall nun rein gar nicht zutrifft, wenn es denn nur opportun genug ist.

Lange Rede, kurzer Sinn: So bedauerlich es ist, es sind in erster Linie schöne Worte.

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