Die Runde der Parteivorsitzenden war dieses Mal nicht nur wegen der Vielzahl der anwesenden Personen interessant. Aus meiner Sicht gab es auch mehrere deutliche Hinweise darauf, wie die zukünftige Regierung aussehen könnte.
Lindner hat Baerbock und den Grünen ganz offen angeboten, sich gemeinsam zu verabreden, wen sie zum Kanzler machen wollen. Baerbock hat das nicht kategorisch abgelehnt. Lindner hat zudem darauf hingewiesen, dass er in NRW ja schon gute Erfahrungen mit Laschet gemacht hat. Auch dieser hat im Vorfeld gesagt, dass er FDP und Grünen sehr weit entgegenkommen würde.
Der CDU-Vorsitzende ist kein charismatisches Zugpferd (obwohl ich seinen Auftritt eigentlich ganz sympathisch fand). Seine Stärken liegen im Strippenziehen. Man kann vermuten, dass Linderns Vorschlag nicht erst in der Sendung entstanden ist, sondern bereits zwischen den drei Parteien verabredet war. So etwas macht man nicht, wenn man Gefahr läuft, auf offener Bühne abgekanzelt zu werden.
Das existenzielle Thema der Grünen ist der Klimawandel. Damit könnte Laschet sie ködern. Linder könnte über Wirtschaft und Finanzen seine Wahlversprechen umsetzen.
Wenn ich wetten müsste, würde ich daher auf Jamaika setzen.
Grüße,
Ein Freier Wähler