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  • D'Spayre

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Re: Nachdem die Linke Sahra Wagenknecht und Fabio De Masi "marginalisiert" hat,

serendipity (1) schrieb am 27.09.2021 09:05:

.. kommt das Wahlergebnis nicht überraschend.
Warum in der Parteiführung jetzt "Schockstarre" herrscht, ist mir ein Rätsel, denn es war doch vorhersehbar. Haben die an ein Wunder geglaubt?

(Aber ich gehöre nicht zu denen, die jetzt feixen, obwohl ich's verstehen kann, sondern habe meine Kreuzchen gestern zähneknirschend wie immer bei der Linken gemacht.)

Aus dem offenen Abschiedsbrief von Fabio De Masi an seine nun "woke" Partei:

„... Millionen Frauen im Niedriglohnsektor brauchen Schutz vor Ausbeutung und müssen sich täglich gegen Respektlosigkeiten und Übergriffe von Männern wehren.
Auch viele dieser Frauen sind selbstbewusst, aber nicht immer geübt in geschlechtsneutraler Sprache. Bernie Sanders ist ein alter weißer Mann. Aber er hat sich ein Leben lang für anständige Löhne und eine Krankenversicherung für Millionen von Arbeiterinnen und Arbeitern in McJobs engagiert, die überwiegend von Latinos und Afroamerikanern verrichtet werden.
Identität ist wichtig im Leben. Sie darf aber nicht dazu führen, dass nur noch Unterschiede statt Gemeinsamkeiten zwischen Menschen betont werden und sich nur noch „woke“ Akademiker in Innenstädten angesprochen fühlen. Eine Politik, die nur noch an das Ego und die individuelle Betroffenheit, aber nicht mehr an die Gemeinschaft appelliert, ist auch Donald Trump nicht fremd ...“

https://de.wikipedia.org/wiki/Fabio_De_Masi

Ich denke die Anbiederung von Sahra Wagenknecht an den rechten Rand und ihr Krieg gegen die eigene Partei hat die Linke Stimmen gekostet. Was will ich mit einer ausländerfeindlichen Linkspartei, der jegliche Solidarität mit der internationalen Linken abgeht und die eine AfD-mässige Anti-Jugend- und Anti-Gender-Hasskampagne fährt?

Man kann der Linken zwei Vorwürfe machen. Sie haben sich nicht von Sahra Wagenknecht distanziert und sie haben es nicht geschafft echte linke Positionen in den Medien zu platzieren.

Nur dieses hinterhältige Rumgehacke von Wagenknecht auf der eigenen Partei, ihre dümmlich-naive Fokussierung auf linke Randthemen, wie Identitätspolitik und Gendern haben es in die Medien geschafft. Und das hat die Linke Stimmen gekostet.

Wenn Wagenknecht unzufrieden ist, soll sie doch ihren eigenen Laden aufmachen. Aber ihrer Querfront-Versammlung wollte ja keiner beitreten, also macht sie die eigene Partei kaputt, in der Hoffnung die Reste einsammeln zu können.

Hätte Wagenknecht für die eigene Partei gearbeitet, statt gegen sie, hätte ihr Buch sich auf linke Themen konzentriert, statt mit ein paar "woken" Hippies bei der Linke abzurechnen, dann wäre das Wahlergebnis nicht so katastrophal gewesen.

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