Ansicht umschalten
Avatar von TecDoc
  • TecDoc

mehr als 1000 Beiträge seit 17.05.2004

Steuern und "Mittelstand" ...

Artikel:
"... ein Vorschlag, den Steuersatz so moderat anzuheben, dass er noch
weit unter denen der Kohl-Ära liegt ...".

Moment mal, Herr Nowak?! Das stimmt so nichts ganz. Während der
geplante Spitzensteuersatz selbst zwar niedriger als unter der
Kohl-Ära läge, wäre der Einkommens-Bereich, ab dem er Wirkung zeigen
würde, viel tiefer!

Kurz, eine viel größere Anzahl Bürger wäre betroffen, je nach Details
würde es ab einem Einkommen von ca. 60.000 - 80.000 Euro eine
Steuererhöhung bedeuten.

Das heisst, es geht hier keineswegs nur um eine "Millionärs-" oder
"Reichensteuer", sondern schon Ärzte, Ingenieure, Handwerksmeister,
Vorarbeiter, Produktionsleiter, etc. müssten mehr zahlen, in dem
einen oder anderen Ausnahmejahr (Auslandseinsatz, Überstunden, etc.)
wäre sogar ein Facharbeiter dran.
Kurz, diejenigen, die im Gegensatz zu Bankern oder Börsianern die
echten "Leistungsträger" in dieser Gesellschaft sind, und die heute
schon Abgabensätze von um die 40% haben.

Den sozial-moralischen Tonfall kann man sich hier also wirklich
sparen.

Während geschätzt 95% der Grünen-Wähler wohl unter diesen Einkommen
liegen werden. Es würde mich nicht wundern, wenn diese Grenzsätze mit
gewissen Einkommenstufen bei Beamten/im öffentlichen Dienst
übereinstimmen würden, einem Kern der grünen Klientel.
Klientelpolitik halt. 
Denn Unternehmer oder Handwerksmeister, die bei einer 50-Stunden
Woche auch mal über 100.000 Euro/Jahr kommen, finden sich bei den
Grünen und ihrer Klientel eher weniger.

Ach ja, zum Begriff "grüner Mittelstand": Damit kann wirklich nur der
gesellschaftliche bildungsbürgerliche "Mittelstand" gemeint sein,
nicht etwa die entsprechenden Unternehmen der Wirtschaft. In der
Wirtschaft gibt es bezüglich grüner Politik nur entweder den
kleineren Anteil politischen und Subventionsgewinner (grüner Punkt,
EEG, etc.), und den großen Rest Verlierer, die durch teure Energie
und die mehr oder weniger sinnvolle Umweltgeseztgebung stark belastet
werden.

Das die unteren sozialen Schichten, von Lippenbekenntnissen und
linkem Populismus abgesehen, weitgegend aus dem Fokus der Grünen
verschwunden sind, haben hier im Forum ja schon andere gezeigt.

All dies haben die Menschen in Deutschland wohl so langsam bemerkt.
Und so haben die Grünen ihren Zenit längst überschritten, und sind,
ähnlich der FDP, zu einer Klientelpartei verkommen, deren
"Überzeugungen" (FDP: Liberalismus, Grüne: Umwelt) nur noch Kosmetik
sind.

Gruss,
   TecDoc

Bewerten
- +
Ansicht umschalten