Ansicht umschalten
Avatar von robfo
  • robfo

35 Beiträge seit 11.09.2003

Niemand kann wissen, ob er "was zu verbergen hat".

(1) Überwachung ist unmöglich.
Egal, welche Überwachungsmaßnahmen der Staat ergreift. Solange die
Maßnahmen nicht vollständig sind (und nicht einmal die
Hardcore-Überwachungs-Freaks wollen z.B. am Klo überwacht werden),
gilt: Wer etwas zu verbergen hat, wird es auch verbergen.

(2) Eine Rechtssicherheit besteht nicht.
Bei den Mengen an monatlich produzierten Gesetzesänderungen kann
nicht einmal Volljurist in seinem Spezialgebiet vorab wissen, ob eine
bestimmte Handlung rechtmäßig ist, oder nicht (wenn das sicher
vorausshbar wäre, könnte man einige Gerichte durch einfache Programme
ersetzen).
Dagegen würde eine "Rechtssicherheit für Alle" bedeuten, dass alle
Bürger bei jedem Sachverhalt vorab sicher wissen, welche Pragraphen
zur Anwendung kommen könnten und wie die aktuelle Auslegungspraxis
dieser Gesetze ist.
Solange eine Rechtssicherheit in diesem Sinn aber nicht besteht, kann
sich kein einziger Bürger wirklich sicher sein, ob er nicht
vielleicht doch "etwas zu verbergen hat".

(3) Daten werden missbraucht.
Der Staat wird von Menschen verwaltet. Wenn immer Menschen
Informationen über möglicherweise strafbare Handlungen oder Aussagen
anderer Bürger haben, besteht immer die Gefahr, dass diese
Informationen verwendet werden, um persönliche Ziele zu verfolgen. Je
mehr Daten gesammelt werden, desto größer die Gefahr.

(4) Kosten.
Der Staat halte sich bitte zurück beim teuren Überwachen seiner
Bürger. Wenn "er" unbedingt zum Schutz seiner Bürger deren Geld für
ihre eigene Überwachung ausgeben "will", soll "er" doch z.B. den
jährlichen Tod tausender Verkehrsteilnehmer verhindern durch mehr
Verkehrs-Überwachung. Aber, ja, auch im Straßenverkehr ist
Überwachung nicht der Weisheit letzter Schluss. Auch hier könnte man
die Aufwände womöglich noch sinnnvoller einsetzen anstatt noch mehr
Blitzer und Mautstellen aufzustellen. Es könnte sich durchaus als
präventiver erweisen, stattdessen mehr über alternative
Verkehrskonzepte nachzudenken.

(5) Überwachung produziert Terroristen.
Jeden potentiell unglücklichen und wütenden Menschen nur noch als
Sicherheitsrisiko zu sehen, und einfach so mal "sicherheitshalber"
die Kommunikaion aller Bürger zu überwachen, verringert auch die
Identifikationsmöglichkeiten der Bürger mit Ihrem Staat und
produziert nur noch mehr unglückliche und wütende und für diesen -
überwachenden - Staat tatsächlich gefährliche Bürger. 

(6) Prävention: Macht alle glücklich!
Die Staaten sollten statt dessen darum ringen, dass jeder ihrer
Bürger (und womöglich sogar jeder Mensch) eine reelle Chance hat, für
sich glücklich zu werden.
:)
Bewerten
- +
Ansicht umschalten