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  • Twister

mehr als 1000 Beiträge seit 27.11.2000

Perlen für die "NZV"-Säue

Ich hoffe, mir ist die recht ruede Ueberschrift verziehen, doch sie
erschien mir passend. Hiermit will ich nicht die nzv(nichts zu
verbergen)-Fraktion als Schweine bezeichnen, aber die "Perlen vor die
Säue"-Analogie erschien mir passend weil der Artikel zwar für jene
überzeugend ist, die die nzv-Gedanken nicht vertreten, für den Rest
zwar interessant sein wird, aber, so denke ich jedenfalls, nichts
daran ändern wird, dass sie weiterhin jede Maßnahme, die "nur" in die
Privatsphäre eingreift und nicht gleich zu Folter oder
Lageraufenthalt führt, als Kleinigkeit ansehen, mit der der "ehrbare"
Mensch ja sowieso nicht rechnen muss.
Das unbedingte Vertrauen darin, dass der Staat, die Strafverfolger
etc. ihn in Ruhe lassen weil er ehrbar ist und dass, selbst wenn es
zu einem Irrtum kommt, ihm nicht viel passieren wird weil er ja
schnell den Irrtum aufklären kann, gehört dazu, nzv zu vertreten.
Denn sonst muesste man ein unbedingtes Vertrauen in die bestehenden
Gesetze und diejenigen, die die schaffen, ablegen und das würde
manchen schlichtweg den Boden unter den Fueßen wegziehen. Was
verständlich ist - wenn man es mal überlegt, dann wählt man Leute,
die danach das Volk höchstens verlachen, wenn es sich gegen Gesetze
o.ä. auflehnt, die es als Zumutung anssehen, dass man sie an ihre
Wahlversprechen erinnert und die Kritiker nicht einmal mehr ernst
nehmen, wenn sie mit fünfunddreißigtausend Seiten Analyse ankommen
oder mit Tausenden von Unterschriften zum Thema xy. Ein nonchalantes
"tja, da haben Sie wohl das Thema ncht verstanden" ist alles, was man
bekommt oder ein "also, Sie haben gar kein politisches Mandat um was
zu sagen"

Insofern benötigen manche Menschen einfach dieses Sicherheitsdenken,
dass alles dazu führen wird, dass sie sicherer leben und ihnen nie
etwas passieren wird, wenn sie sich nur ehrbar aufführen, was auch
immer die Gesetze als ehrbar definieren. Jüngst sagte in einer
Diskussion jemand zu mir "wenn jetzt ein Gesetz sagt, wir müssen alle
grüne Kleidung tragen, dann mache ich das eben. Meine Güte, sind doch
nur Klamotten, das schränkt mich doch nicht ein."
Ich fragte, wie weit dieses "wenn das Gesetz sagt..."Denken bei ihm
ginge und er meinte "Ach weißt Du, solange ich niemanden umbringen
muss ist mir ziemlich egal, was da für hirnrissiges beschlossen wird.
Ich mach das einfach, genauso wie auf der Arbeit, ich mach was mein
Chef sagt und gut."

Dieses unbedingte Vertrauen zeigt sich auch darin, dass sämtliche
Beispiele für Irrtuemer, fuer faelschlich verdächtigte Menschen etc.
pp immer von der nzv-Fraktion als entweder Einzelfälle, die passieren
können oder aber als Resultate des Fehlverhaltens des Opfers
angesehen werden. So wie in der mehr als schlimmen Argumentation
mancher Eheleute der Partner selbst schuld ist, wenn er geschlagen
wird, da er durch sein Verhalten ja die Schläge herausfordert, so ist
denn auch der brasilianische tote Mann in England schuld (er hätte
stehenbleiben, nicht rennen etc. sollen, hätte andere Kleidung tragen
sollen), so ist jeder in G-Bay schuld weil er ja schließlich in Camp
X war, in Land Y oder mit xyz Kontakt hatte. Das findet auch in
kleinem seine Beispiele, wenn z.B. die Sozialagenturangestellte sogar
Bürgerrechtsarbeit mittlerweile (sorry, das musste ich jetzt
einfügen) als Vermittlungshemmnis definiert, die Nachfragen nach
Datenschutz als Querulantentum ansieht und dieses Querulantentum dann
als Grund für die Nichtvermittelbarkeit definiert, wenn die Polizei
bei xy vorbeikommt und "ja klar ist, dass die mal zu dem kommen, so
wie der aussieht", wenn der punkig aussehende Mensch auf Grund der
verdachtsunabhängigen (welch eine Perversion imho) Personenkontrolle
eben kontrolliert wird und der Banker nicht... immer ist derjenige
selbst schuld. Hätte er sich anders benommen, so wäre es nie zu einem
Problem gekommen.

Alles und jedes wird entschuldigt weil einfach nicht sein kann was
nicht sein darf.

"Das Gesetz hat immer Recht."
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