Ansicht umschalten
Avatar von Artur_B
  • Artur_B

mehr als 1000 Beiträge seit 09.09.2004

Wer das sagt, fürchtet sich

"Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten". Wer
sagt denn das überhaupt ?

Ich habe mich im CDU-Innenforum umgesehen, dort wo die Hardliner sich
tummeln. Ich finde diesen Satz nicht, auch nichts Sinngemäßes.
Insbesondere der "vereitelte Anschlag" in London und die
Operettenbombe in Deutschland finden keine Beachtung. Niemand will
sich in der Weise blamieren, dass er islamische Terroristen zur
Begründung von mehr Überwachung heranziehen will. Schaut selbst:

> http://diskussion.cdu.de/forum/thema4/message.html

Niemand in der öffentlichen Diskussion traut sich mithin, so zu
argumentieren. Es ist also der Staat selbst und die Medien, die ihn
in Umlauf bringen. Erstmal sagt er, dass es künftig etwas zu
befürchten gibt, und zwar vom Staat. Der Bürger fürchtet sich bereits
vorauseilend und wünscht mitzuteilen, dass es bei ihm nichts,
beziehungsweise nur Ermüdendes zu sehen und hören gibt. Ein solches
Bekenntnis vorab ist aber nicht verlangt.

Ergo wird dem in diesem Dilemma befindlichen Bürger der Satz quasi in
den Mund gelegt, zur geflissentlichen Wiederholung. Zustimmung
erheischend für das, was man eigentlich vorhat. Eine regelrechte
Heranzüchtung des klassischen Spießers, der innendrin Angst hat, und
aus diesem Grund einer reaktionären Politik das Wort redet.

Mit sehr mäßigem Erfolg, wie man sieht. Zum Glück.

Ihr, die ihr immer auf die Linken meint schelten zu müssen: dass
dieser klassische Spießertyp verschwunden ist, ist der Linken
Verdienst. Und auch, dass die neuen sich so schwer jetzt züchten
lassen.

Gruß Artur


Bewerten
- +
Ansicht umschalten