kodu schrieb am 16.08.2024 16:37:
Für die Bundesregierung war der weitere Gasbezug, insbesondere nach den Mätzchen mit den Zahlungsmodalitäten und der Turbine, absolut unmöglich geworden. Selbst, wenn es einen katastrophalen Totalausfall der gesamten Gasversorgung gegeben hätte.
[...] Man musste 2022 einen harten Winter zumindest einkalkulieren … Gas hätte knapp und noch teurer werden können. Dann wäre der Druck auf die Bundesregierung enorm gestiegen, sich mit Russland - IRGENDWIE - zu einigen. Die westliche Front gegen Moskau drohte zu erodieren. [...]
Die einzig akzeptablen Umstände für weiteren Gasbezug aus Russland wären gewesen, dass Putin abtritt und Russland aus der Ukraine verschwindet. Das war aber nicht zu erwarten. Russland hatte Deutschland mit den Pipelines "an den Eiern", und loszukommen, war erwartbar schmerzhaft. Natürlich war zu erwarten, dass die ganze Kreml-Gefolgschaft in Deutschland nach Öffnung der Pipelines, Inbetriebnahme von NS2 usw. zu russischen Konditionen schreien würde. Mit dem falschen Versprechen, dass dann alles beim Alten und das Gas billig bliebe. Wenn Deutschland tatsächlich eingeknickt wäre, dann wäre das der politische GAU geworden.
Von daher glaube ich auch nicht, dass Russland die Pipelines gesprengt hat. Kiesewetter klingt da eher nach hilflosem Herumdrucksen. Immerhin hat er gesagt, dass sie seit April politisch tot waren, aber er hat es nicht geschafft zu sagen, dass ihr Zombie-Dasein auf dem Grund der Ostsee eine enorme politische Gefahr war.