Desiatox schrieb am 13. Oktober 2003 13:28
> Meines Erachtens besteht in dem Zusammenhang ein großer Unterschied,
> ob das Zitat von einem Chefredakteur der New York Times stammt oder
> nur von jemandem, der über die Medien im Allgemeinen lästern wollte.
> "Windows ist der reine Müll" ist beispielsweise ein trivialer Satz -
> wenn er Bill Gates zugeschrieben wird, gewinnt er eine ganz andere
> Qualität.
Ein Zitat sollte ohnehin man verwenden und rezipieren als eine
Wendung die einen Sachverhalt (nach irgendeinem Kriterium) gut
zusammenfasst und nicht als "Abglanz einer wie immer auch gearteten
Autorität des Urhebers".
Wenn Bill Gates so einen Satz sagen würde, sollte der vernunftbegabte
Leser von einem entsprechenden Kontext ausgehen. (Billy boy wurde von
Ballmer und Co bei M$ ausgebootet. Der Nachfolger von Windows wird
gerade released und promotet. usw.)
Das Swinton Zitat ist zwar afaik eine "urban legend", könnte in einer
entsprecheden Situation (z.B. gerade gefeuert) genauso gut real
gewesen sein. Das spielt aber m.E. keine relevante Rolle.
Anders verhält es sich natürlich, wenn es um eine konkrete
"Zeugenaussage" des Zitierten geht. Als solches würde _ich_ dieses
Zitat aber nicht auffassen. (Wenn es als eine solche zu werten wäre,
müßte man ja fragen, was die Zustände im amerikanischen Journalismus
vor mehr als 100 Jahren mit denen von heute zu tun haben.)
> Meines Erachtens besteht in dem Zusammenhang ein großer Unterschied,
> ob das Zitat von einem Chefredakteur der New York Times stammt oder
> nur von jemandem, der über die Medien im Allgemeinen lästern wollte.
> "Windows ist der reine Müll" ist beispielsweise ein trivialer Satz -
> wenn er Bill Gates zugeschrieben wird, gewinnt er eine ganz andere
> Qualität.
Ein Zitat sollte ohnehin man verwenden und rezipieren als eine
Wendung die einen Sachverhalt (nach irgendeinem Kriterium) gut
zusammenfasst und nicht als "Abglanz einer wie immer auch gearteten
Autorität des Urhebers".
Wenn Bill Gates so einen Satz sagen würde, sollte der vernunftbegabte
Leser von einem entsprechenden Kontext ausgehen. (Billy boy wurde von
Ballmer und Co bei M$ ausgebootet. Der Nachfolger von Windows wird
gerade released und promotet. usw.)
Das Swinton Zitat ist zwar afaik eine "urban legend", könnte in einer
entsprecheden Situation (z.B. gerade gefeuert) genauso gut real
gewesen sein. Das spielt aber m.E. keine relevante Rolle.
Anders verhält es sich natürlich, wenn es um eine konkrete
"Zeugenaussage" des Zitierten geht. Als solches würde _ich_ dieses
Zitat aber nicht auffassen. (Wenn es als eine solche zu werten wäre,
müßte man ja fragen, was die Zustände im amerikanischen Journalismus
vor mehr als 100 Jahren mit denen von heute zu tun haben.)