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  • kss

mehr als 1000 Beiträge seit 26.04.2001

Re: Quasi-religiöses Festhalten an untauglichen Mitteln.


> Gehen wir einmal davon aus, dass Sie vollständig Recht damit haben,
> dass Geld im Kreis laufen müsse, dann frage ich mich, wer den Konsum
> finanzieren soll, denn wenn ich etwas ausgebe, dann muss es ja auch
> wieder rein kommen um die nächste Ausgabe durchzuführen, ansonsten
> habe ich keinen gesunden Kreislauf, sondern eine tödliche Spirale.

Kommen wir (zum hunderttausendstemmal) zu den Basics:

Geld entsteht, wenn jemand einen Kredit bei der Bank aufnimmt
(Geldschöpfung), es verschwindet wieder, wenn der Kredit
zurückgezahlt wird:

https://de.wikipedia.org/wiki/Geldsch%C3%B6pfung#Geldsch.C3.B6pfung_u
nd_Geldvernichtung_.28.E2.80.9EAktiv-Passiv-Mehrung.E2.80.9C_und_.E2.
80.9E-Minderung.E2.80.9C.29

Alles Wachstum (welches idR ein mehr an Geld erfordert, wenn die
Umlaufgeschwindigkeit gleich bleibt), erfordert also zwangsläufig
mehr Kredite und damit Schulden.

Wird noch dazu Geld (nicht mehr als anonymisierte Schulden) von
Leuten gehortet und etwa in Spekulationskasse gehalten, bekommt man
das, was man jetzt hat: nur um den aktuellen Lebensstandard aufrecht
zu erhalten, müssen sich die Staaten und Bürger immer schneller und
höher verschulden. Bis es irgendwann kracht oder die Geldpresse
angeworfen wird... an diesem Punkt sind wir mittlerweile.

> Genau das ist aber in Griechenland über Jahre hinweg passiert: Es
> wurde viel mehr ausgegeben als hineinkam. Da kreiste nichts, bzw. zu
> wenig. Das Geld kannte immer nur eine Richtung: Aus dem Fenster.

Ja. Von D mitgetragen, weil wir eben MEHR exportieren wollten. Wir
sanieren unseren Haushalt mit den Schulden der anderen und wundern
uns dann, wenn die pleite gehen. Das ist dumm und asozial. D sollte
ausgelichene Leistungsbilanzen anstreben und mit aktiver
Wirtschaftspolitik und Umverteilung dafür sorgen, dass das nicht zu
einem breiten Absinken des Wohlstandes führt.

> In Deutschland ist unsere Sparquote übrigens relativ konstant um die
> 10%, Tendenz sogar leicht sinkend. In Anbetracht der Tatsache, dass
> die Gesellschaft altert ist dies ein sehr angemessener Wert, das Geld
> wird also auch hier fleißig verkonsumiert. Wer mehr Konsum fordert
> muss sagen woher der kommen soll. Es gibt wie gesagt noch die 10%
> Altersrücklagen, aber sollen wir da wirklich ran?

Nein, wir sollten an die ran, die das ganze Geld haben. Die
Statsitiken sind ja recht eindeutig:
http://www.meudalismus.dr-wo.de/html/monopoly.htm
Durchschnittswerte sind nur noch dazu da, uns in die Irre zu führen.

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