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  • Mrothyr

mehr als 1000 Beiträge seit 01.06.2001

Re: Beim Links-Sein geht es um Gleichheit

-fdik- schrieb am 11.12.2016 00:21:

Wer weisse Männer diskriminiert ist genauso wenig links wie derjenige, der schwarze Frauen diskriminiert. Was daran ist so schwer zu verstehen?

Siehst du - und deswegen bin ich nicht links, sondern liberal (und das bedeutet eben NICHT FDP). Mir geht es nicht um Gleichheit, sondern um Chancengleichheit. Ich will nicht individuelle Diskriminierung abschaffen (das gehört für mich zum Gestaltungsrecht des Individuums und seines direkten Umfeldes, daß er _für sich_ auch diskriminieren kann, wie er will), sondern ich will die Minimierung STRUKTURELLER Diskriminierung. Wenn jemand ein Rassist ist und in einem national befreiten Gebiet leben will ist es mir egal - solange ich nicht gezwungen werde, mit ihm zusammenzuleben. Freiheit ist auch die Freiheit, ein Arschloch zu sein.

Die Linken waren nie fähig, zwischen individueller und struktureller Diskriminierung zu unterscheiden. Das Problem ist nicht, daß es individuelle Diskriminierung gibt - die ist existent, menschlich und unausrottbar. menschen bilden Gemeinschaften und diese werden sich aus Gruppen ausbilden, die eine größtmögliche Überschneidung der spezifischen EIgenschaften haben. Deswegen gibt es Ghettos und Speckgürtel. Deswegen gibt es Freie Werksschulen und Bibelschulen. Deswegen gibt es linke Szeneviertel und rechte Zonen. Die Menschen sind nicht gleich - und da sie nicht gleich sind gibt es auch entsprechende individuelle Absetzbewegungen und die Gestaltungsversuche im individuellen Umfeld.

Das Problem ist, wenn diese Gestaltungsversuche über das individuelle Umfeld hinausgehen und sich in struktureller Diskriminierung manifestieren. Wenn die Tendenz zu einem homogenen sozialen Umfeld sich über den individuellen Raum hinaus erstreckt und sich in einem Konformismusdruck auf gesellschaftlicher Seite manifestiert. Erst mal unabhängig davon, wie dieser Konformismusdruck aussieht.

Das heißt nciht, daß man nicht in anderen Dingen viel Nähe zur Linken hat - ich halte ein BGE zum Beispiel für unbedingt notwendig, da die Erfüllung der Grundbedürfnisse für ein selbstbestimmtes Leben unabdingbar ist. Erpreßbarkeit an Wohnung und Nahrung ist Unfreiheit.

Die Grünen sind auch schon lange nicht mehr links. Denn links-sein und kriegstreiben passt ebenfalls nicht zusammen.

Hier stimmen wir überein.

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