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  • Chanandler Bong

534 Beiträge seit 03.04.2002

Re: Der Staat hat eh kein Interesse daran, diese Mißstände zu ändern

Bei meinem letzten Besuch des lokalen Rentenversicherers in München habe ich mich u.a. danach erkundigt, ob eine freiwillige Weiterführung der deutschen Rente während meiner Zeit im Ausland insbesondere finanziell Sinn machen würde. Die zuständige Sachbearbeiterin hat darauf leicht sarkastisch erwidert: "Für jede 83 Euro Einzahlung erhalten Sie 38 Eurocent Rentenanspruch - vor Steuern". Ob das jetzt exakt so stimmt oder nicht, sei jetzt mal dahingestellt (mir erscheint der Betrag als zu gering).

Letztendlich hätte ich aber vermutlich eh die Finger davon gelassen, denn wenn es darum geht, sich Geld von den Bürgern zu holen, ist der Staat ja sehr erfinderisch. Siehe dazu auch die rückwirkend eingeführte Besteuerung von Direktversicherungen, über die ich mich heute noch ärgere, daß ich damals eine solche überhaupt abgeschlossen habe, um für das Alter vorzusorgen. Oder meine zusätzliche Luxemburger Rente, die dort lokal versteuert wird und von der der versteuerte Anteil dann im Rahmen des Progressionsvorbehalts trotzdem in DE mit einfließt. Ein Finanzbeamter mag hier eine andere Ansicht haben - für mich ist das letztendlich Doppelbesteuerung. Wie gesagt - ist Geld zu holen, kennt die staatliche Kreativität keine Grenzen.

Den Rentenversicherungsträger sehe ich in diesem Bereich nur als Verantwortlichen mit der geringsten Schuld. Immerhin könnten solche Daten wie etwa die KVdR-Konten als Teil der jährlichen Rentenmitteilung an die Versicherten weitergeleitet werden, damit man wenigstens vorher weiß, daß es später dort Probleme geben könnte. Hauptverantwortlich sind ohne Frage die Krankenversicherungen, welche an einer Aufklärung der Versicherten oder gar einer Änderung dieser Mißstände aus Eigennutz selbstverständlich nicht interessiert sind - und die Politiker, die sich von der Kassenlobby haben einlullen lassen.

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