Bei meiner Mutter könnte man auch "verschleppte Angina" angeben, die hatte sie kurz nach Kriegsende als Jugendliche ca. 1 Jahr lang aufs Krankenlager geschickt - beinahe wäre es das Sterbebett gewesen. Damals gab es kein Penicillin im Kaff zu bekommen.
Danach lebte sie mit einem doppelseitigen Herzklappenfehler ziemlich geschwächt weiter. Ursprünglich gab ihr der Arzt noch ca. 20 Jahre, aber bessere Medikamente halfen dann doch, diese zu überschreiten. Nach ca. 35 Jahren hatte sie längst ein "Sportlerherz", das Herz musste wegen der vernarbten Klappen viel mehr arbeiten, dann war eine künstliche Klappe nötig. Beide zu ersetzen wäre zu riskant gewesen. Das gab ihr ein paar weitere Jahre, bevor man überlegte, ob man besser die 2. Klappe auch noch ersetzen soll.
Allerdings hatte da die ständige Unterversorgung mit Sauerstoff begonnen, ihr Werk zu tun, dazu die Massen an Medikamenten, u.a. Blutverdünner und Immunsuppressiva. Weitere Organe waren angegriffen, eine weitere OP war nicht mehr möglich. Am Ende führte alles zu einem multiplen Organversagen, sie starb dann am Geburtstag meines Vaters.
Sie starb also an was? Ohne diese Mandelentzündung wäre der Rattenschwanz danach erst mal gar nicht gekommen.
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