> > Gerade während der Asienkrise hat der IWF viel Mist gebaut -- und es
> > gibt genügend Forschungsartikel aus dem IWF selbst in denen diese
> > Fehler analysiert wurden. Das es allen Ländern nach einer Finanzhilfe
> > durch den IWF nahhaltig "dreckiger" geht ist allerdings ein Mythos,
> > gerade die Asiatischen Länder haben sich in den meisten Fällen
> > überraschend schnell wieder erholt:
> > http://rodrik.typepad.com/.shared/image.html?/photos/uncategorized/20
> > 07/05/28/easia.jpg (aus einem sehr IWF kritischen Paper von Taka Ito)
>
> Die ostasiatischen Länder hatten das große Glück, vom Hi-Tech Boom in
> den 90'ern zu profitieren, da sich die die produzierende Industrie
> sehr stark nach Ost-Asien gerichtet hat (gute Ausbildung, niederer
> Lohn, große "Technologie-Verliebtheit"). Aber zu welchem Preis. Die
> Auflagen des IWF sind Neoliberalismus pur, mit all den Schweinerein,
> die soziale Sicherheit und Nutzen für die Allgemeinheit
> torpedieren/zerstören. Die Länder mögen sich entschuldet haben (was
> ich nicht ganz glaube),
Der IWF hatte Ende 2007 nur noch eine Handvoll Kredite ausstehend
(und die einzige nennenswerte Summe war in der Türkei) alle anderen
Länder hatten sich bis dahin selbst entschuldet (die meisten) oder
waren Teil der HIPC Initiative in denen ihnen die Schulden entlassen
wurden (gibt genügend Bilanzen des IWF wenn es dich interessiert)
> wie es den Menschen in den Ländern geht,
> steht auf einem ganz anderen Blatt.
Die Asienkrise war eine Katastrophe für viele Länder der Region --
aus der sich fast alle aber vergleichsweise schnell erholt haben.
Wenn du wissen möchtest wie es den Leuten geht gibt es dazu eine
Reihe von Daten von der FAO oder UNDP. (Es ist nicht alles rosig aber
im Laufe der letzten 20 Jahre ist der Lebensstandard in der Region
stark gestiegen, die Armut ist sehr stark zurückgegangen, genauso wie
der Anteil der Hungernden, die Säuglingssterblichkeit, bei wachsender
Primär- und Sekundärbildung, besserer Gesundheitsvorsorge... Quelle
zB UNDP Jahresberichte)
> Stichwort: Hochwertige Arbeit zu
> Sklaven-Bedingungen.
> Ich lade dich gerne mal ein, eine Runde durch die Metropolen Asiens
> zu drehen. Dort siehst du die Paläste der westlichen Hi-tech-Firmen
> mit ihren Lohn-Sklaven (60-Stunden-Woche++ bei 5€/Stunde Lohn), und
> daneben leben Menschen auf der Straße im Müll und Schlamm.
Dann solltest du aber auch mal eine Runde zu den verhungernden Bauern
auf dem Land in den 1980ern machen (.. und heute auch noch, die
schlimmsten Armuts- Gesundheits- und Hungerzustände herrschen in
ländlichen Regionen quer durch die Welt)
> Sozialsysteme? Null, weil's der IWF extrem eingeschränkt hat.
"Sozialsysteme" in "crony-ism" Ländern wie Thailand aber auch in
Südamerika sind nicht das gleiche wie bei uns. "Sozialsysteme" sind
für dünne Mittel- und Oberschichten da -- die wirklich armen auf dem
Land oder in den Slums können davon nur träumen (egal ob mit oder
ohne IWF). Auch "öffentliche Daseinsfürsorge" gibt es für reiche
Vororte -- nicht für Bauern und Slumbewohner.
> Und was ist mit Afrika und Südamerika? Die armen Schweine haben kaum
> ein Standbein in der Hi-Tech-Welt. Die taugen gerade mal als
> Rohstoff- und Agrarlieferanten. Die kommen aus den IWF-Fesseln
> niemals frei.
Wie gesagt, der IWF hatte fast keine ausstehenden Kredite mehr ...
also sind sie offensichtlich frei gekommen...
> > 2. Ist dir aufgefallen, das in den letzten Tagen Ungarn, die Ukraine,
> > Island, Pakistan... um IWF Hilfe *gebeten* haben? Und keines dieser
> > Länder wurde durch "Economic Hit Man" an diesen Punkt gebracht --
> > sondern eher durch nicht-nachhaltige ökonomische Politik (hohe
> > Staatsdefizite, hohe Schuldenaufnahme in Fremdwährung) und eine
> > gesunde Portion Pech (Finanzkrise...). Es gibt zB in Ungarn
> > Häuslebauer die Hypotheken in Yen aufgenommen haben...
>
> Und was soll das jetzt? Was weißt denn du, wo überall Economic Hitmen
> herumrennen und die Finger im Spiel haben? Juschtschenko ist ein
> Vasall der USA, genauso wie Sarkaschwili in Georgien. Wie dieses
> Vasallentum erkauft wurde, darüber braucht man nicht viel
> spekulieren. Viele Millionen für den Vasallen, und einen Kugel
> zwischen die Augen, wenn er nicht spurt. Das läuft seit 50 Jahren so,
> warum soll es jetzt anders sein.
>
> @Ungarn: Politische Verfehlungen hin oder her, der IWF wird die Krise
> nutzen um diese Länder nach seinen Maßgaben umzuformen
> (=Neoliberalismus), mit den bekannten Folgen für Land, Bevölkerung
> und Souverenität des Staates. UNd wo sollen diese Länder auch sonst
> hin. Gibt ja nichts anderes als den IWF.
Ich möchte den IWF nicht als heiligen hinstellen -- aber er war
durchaus sehr selbstkritisch seiner eigenen Rolle während der
Asienkrise gegenüber. Es gibt dazu 'ne Tonne an Forschungspapieren
aus dem IWF selbst und von anderen.
Ach ja:
>>“Exceptional times call for an exceptional response,” said IMF
Managing Director Dominique Strauss-Kahn. “
The Short-Term Liquidity Facility (SLF) is designed to help
emerging market countries with a track record of sound policies
address the fallout from the crisis. The new facility, approved by
the IMF’s Executive Board on October 28, comes with ***no conditions
attached*** once a loan has been approved and offers large upfront
financing to help countries restore confidence and combat financial
contagion.<<
http://www.imf.org/external/pubs/ft/survey/so/2008/POL102908A.htm
> > gibt genügend Forschungsartikel aus dem IWF selbst in denen diese
> > Fehler analysiert wurden. Das es allen Ländern nach einer Finanzhilfe
> > durch den IWF nahhaltig "dreckiger" geht ist allerdings ein Mythos,
> > gerade die Asiatischen Länder haben sich in den meisten Fällen
> > überraschend schnell wieder erholt:
> > http://rodrik.typepad.com/.shared/image.html?/photos/uncategorized/20
> > 07/05/28/easia.jpg (aus einem sehr IWF kritischen Paper von Taka Ito)
>
> Die ostasiatischen Länder hatten das große Glück, vom Hi-Tech Boom in
> den 90'ern zu profitieren, da sich die die produzierende Industrie
> sehr stark nach Ost-Asien gerichtet hat (gute Ausbildung, niederer
> Lohn, große "Technologie-Verliebtheit"). Aber zu welchem Preis. Die
> Auflagen des IWF sind Neoliberalismus pur, mit all den Schweinerein,
> die soziale Sicherheit und Nutzen für die Allgemeinheit
> torpedieren/zerstören. Die Länder mögen sich entschuldet haben (was
> ich nicht ganz glaube),
Der IWF hatte Ende 2007 nur noch eine Handvoll Kredite ausstehend
(und die einzige nennenswerte Summe war in der Türkei) alle anderen
Länder hatten sich bis dahin selbst entschuldet (die meisten) oder
waren Teil der HIPC Initiative in denen ihnen die Schulden entlassen
wurden (gibt genügend Bilanzen des IWF wenn es dich interessiert)
> wie es den Menschen in den Ländern geht,
> steht auf einem ganz anderen Blatt.
Die Asienkrise war eine Katastrophe für viele Länder der Region --
aus der sich fast alle aber vergleichsweise schnell erholt haben.
Wenn du wissen möchtest wie es den Leuten geht gibt es dazu eine
Reihe von Daten von der FAO oder UNDP. (Es ist nicht alles rosig aber
im Laufe der letzten 20 Jahre ist der Lebensstandard in der Region
stark gestiegen, die Armut ist sehr stark zurückgegangen, genauso wie
der Anteil der Hungernden, die Säuglingssterblichkeit, bei wachsender
Primär- und Sekundärbildung, besserer Gesundheitsvorsorge... Quelle
zB UNDP Jahresberichte)
> Stichwort: Hochwertige Arbeit zu
> Sklaven-Bedingungen.
> Ich lade dich gerne mal ein, eine Runde durch die Metropolen Asiens
> zu drehen. Dort siehst du die Paläste der westlichen Hi-tech-Firmen
> mit ihren Lohn-Sklaven (60-Stunden-Woche++ bei 5€/Stunde Lohn), und
> daneben leben Menschen auf der Straße im Müll und Schlamm.
Dann solltest du aber auch mal eine Runde zu den verhungernden Bauern
auf dem Land in den 1980ern machen (.. und heute auch noch, die
schlimmsten Armuts- Gesundheits- und Hungerzustände herrschen in
ländlichen Regionen quer durch die Welt)
> Sozialsysteme? Null, weil's der IWF extrem eingeschränkt hat.
"Sozialsysteme" in "crony-ism" Ländern wie Thailand aber auch in
Südamerika sind nicht das gleiche wie bei uns. "Sozialsysteme" sind
für dünne Mittel- und Oberschichten da -- die wirklich armen auf dem
Land oder in den Slums können davon nur träumen (egal ob mit oder
ohne IWF). Auch "öffentliche Daseinsfürsorge" gibt es für reiche
Vororte -- nicht für Bauern und Slumbewohner.
> Und was ist mit Afrika und Südamerika? Die armen Schweine haben kaum
> ein Standbein in der Hi-Tech-Welt. Die taugen gerade mal als
> Rohstoff- und Agrarlieferanten. Die kommen aus den IWF-Fesseln
> niemals frei.
Wie gesagt, der IWF hatte fast keine ausstehenden Kredite mehr ...
also sind sie offensichtlich frei gekommen...
> > 2. Ist dir aufgefallen, das in den letzten Tagen Ungarn, die Ukraine,
> > Island, Pakistan... um IWF Hilfe *gebeten* haben? Und keines dieser
> > Länder wurde durch "Economic Hit Man" an diesen Punkt gebracht --
> > sondern eher durch nicht-nachhaltige ökonomische Politik (hohe
> > Staatsdefizite, hohe Schuldenaufnahme in Fremdwährung) und eine
> > gesunde Portion Pech (Finanzkrise...). Es gibt zB in Ungarn
> > Häuslebauer die Hypotheken in Yen aufgenommen haben...
>
> Und was soll das jetzt? Was weißt denn du, wo überall Economic Hitmen
> herumrennen und die Finger im Spiel haben? Juschtschenko ist ein
> Vasall der USA, genauso wie Sarkaschwili in Georgien. Wie dieses
> Vasallentum erkauft wurde, darüber braucht man nicht viel
> spekulieren. Viele Millionen für den Vasallen, und einen Kugel
> zwischen die Augen, wenn er nicht spurt. Das läuft seit 50 Jahren so,
> warum soll es jetzt anders sein.
>
> @Ungarn: Politische Verfehlungen hin oder her, der IWF wird die Krise
> nutzen um diese Länder nach seinen Maßgaben umzuformen
> (=Neoliberalismus), mit den bekannten Folgen für Land, Bevölkerung
> und Souverenität des Staates. UNd wo sollen diese Länder auch sonst
> hin. Gibt ja nichts anderes als den IWF.
Ich möchte den IWF nicht als heiligen hinstellen -- aber er war
durchaus sehr selbstkritisch seiner eigenen Rolle während der
Asienkrise gegenüber. Es gibt dazu 'ne Tonne an Forschungspapieren
aus dem IWF selbst und von anderen.
Ach ja:
>>“Exceptional times call for an exceptional response,” said IMF
Managing Director Dominique Strauss-Kahn. “
The Short-Term Liquidity Facility (SLF) is designed to help
emerging market countries with a track record of sound policies
address the fallout from the crisis. The new facility, approved by
the IMF’s Executive Board on October 28, comes with ***no conditions
attached*** once a loan has been approved and offers large upfront
financing to help countries restore confidence and combat financial
contagion.<<
http://www.imf.org/external/pubs/ft/survey/so/2008/POL102908A.htm