der Dinge ist es, daß, wenn Linke Forderungen an den bürgerlichen Staat richten, dies mit einer Akzeptanz desselben einhergingen, oder der Illusion zu unterliegen, es läge in dessen Natur, diese zu erfüllen.
Eine passende Entsprechung dieses irrigen Gedankens wäre die Behauptung, streikende Arbeiter würden glauben, es läge in der Natur des bestreikten Kapitalisten, die gestellten Lohnforderungen zu erfüllen, statt weiterhin seine Profite zu mehren. Daß dieser Gedanke nicht in der Arbeiterklasse vorhanden ist, ist offensichtlich. Fakt ist, die Arbeiter wenden ihre Macht gegen den Kapitalisten.
Es ist schon eine dümmliche Unterstellung, von Linken zu behaupten, ihre Forderungen an den bürgerlichen Staat würden auf einer Illusion basieren und letztlich auf dessen Anerkennung hinauslaufen.
Im Gegenteil: offensichtlich wird der Staat mit der Pandemie nicht fertig. Und das aus klar ersichtlichen Gründen nicht: das entscheidende Mittel, nämlich der harte Lockdown mit weitestgehender Abschaltung des öffentlichen Lebens und das Herunterfahren der Produktionsbetriebe wird unterschlagen. Und zwar aus Profitgründen des Großkapitals.
Genau hier wird der Klassencharakter des bürgerlichen Staates offensichtlich: es geht nicht um unsere Gesundheit, sondern um die Sicherung von Profiten. Deshalb muß etwa der kleine Wirt der Kneipe an der Ecke schließen: Mercedes und VW aber produzieren weiter.
Insofern sind die Forderungen der Linken an - besser gegen - den bürgerlichen Staat richtig und wichtig: klarzumachen, daß dieser Staat eben nicht die Interessen der arbeitenden Bevölkerung, sondern des Kapitals vertritt.